Die intuitiven Partner des Kindes

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Die intuitiven Partner des KindesEltern machen intuitiv vieles richtig. Wenn sie mit ihrem noch ungeborenen Kind sprechen, tragen sie positiv zu seiner Entwicklung bei. Bereits während der Schwangerschaft sind Stimmen sein prägender Kontakt zur Außenwelt. Lieselotte Ahnert, Professorin für Entwicklungspsychologie, bestätigt, dass ein Baby schon im Bauch die Stimme der Mutter hört und sobald es auf der Welt ist zwischen mütterlicher Stimme und anderen exakt unterscheiden kann.

Wichtig für die Entwicklung eines Kindes bleibt die Kommunikation. In den ersten drei Jahren entwickelt sich das Gedächtnis und vor allem prägen sich nonverbale und emotionale Erfahrungen ein. Durch die Kommunikation wird geübt, Gefühle zu regulieren. Die Eltern helfen dabei, kindliche Emotionen auszubalancieren. Dabei sollten sie dem Kind auch notwendige Freiheiten lassen. Das Kind muss auch die Selbstregulation der Gefühle lernen und erfahren, dass das eigene Verhalten Auswirkungen auf andere hat, also Reaktionen hervorruft.

Die Entwicklungspsychologin betont, dass diese Unterstützung für Eltern keine erlernbare Theorie ist, sondern intuitive Praxis. Eigentlich wissen sowohl Mütter als auch Väter intuitiv, wie man einem Kind Zuwendung schenkt und mit ihm umgeht.

Eltern sind aber auch intuitiv die besten Diagnostiker, wenn mit der Gesundheit des Kindes etwas nicht stimmt. Sie sind ein zuverlässiges Frühwarnsystem. Entspricht die Entwicklung eines Kindes nicht den Erwartungen, treten Entwicklungsstörungen und Krankheiten auf, die nicht in das Raster gelegentlicher Kinderkrankheiten passen, kann die Intuition der Eltern oft wertvolle Hinweise für den Arzt liefern, der die zentrale Instanz für Diagnosen und therapeutische Entscheidungen bleibt. Sie kennen ihr Kind am besten und können seine Fortschritte mit denen anderer Kinder gut vergleichen. Gründe für Entwicklungsstörungen während der ersten Lebensjahre können die so genannten Seltenen Krankheiten sein. Mit rund vier Millionen Betroffenen allein in Deutschland sind sie in der Summe nicht selten. Sie stellen auch erfahrene Ärzte vor große Herausforderungen, da sie in der Praxis selten auftreten. Das ist die eigentliche Problematik. Medizinische Expertise und elterlich Beobachtung müssen gemeinsam genutzt werden, um frühzeitig die richtigen Schritte einzuleiten. Wenn keine zutreffende Diagnose gestellt wird, ist das für die Eltern der Beginn einer oft jahrelangen Odyssee durch verschiedene Arztpraxen. Im Durchschnitt dauert es fünf Jahre bis eine zutreffende Diagnose gestellt wird und die eigentliche Krankheit behandelt werden kann.

Da es sich bei Seltenen Krankheiten um kontinuierlich fortschreitende Erkrankungen handelt, ist der Zeitfaktor von Bedeutung. Die frühe Diagnose kann Lebensqualität und sogar Leben retten. Wenn Erkrankungen häufiger auftreten oder sich immer wieder neue Symptome zeigen, die der Arzt nicht konkret zuordnen und behandeln kann, sollten Eltern ihrem Gefühl vertrauen. So wie sie intuitiv ihr Kind fördern, so ist auch ihre Intuition bei Entwicklungsstörungen oft zutreffend. Wenn sie die gefühlte Überzeugung haben, dass mit ihrem Kind trotz der häufigen Arztbesuche etwas nicht stimmt, sollten sie beharrlich bleiben. Sie können mit dem Arzt beispielsweise die Möglichkeit einer genetischen Untersuchung besprechen, um eventuelle Gendefekte auszuschließen oder zu identifizieren. Betroffene können auf den Websites von Selbsthilfeorganisationen für Seltene Krankheiten recherchieren. Das sind beispielsweise die Plattformen von ACHSE, MPS Deutschland und das Nationale Aktionsbündnis NAMSE. Eine wertvolle Recherchehilfe für die symptomorientierte Suche nach möglichen Krankheiten ist in der Entwicklung. Durch die Abfrage von Symptomen soll damit ermittelt werden können, ob eine Seltene Krankheit in Betracht kommt und um welche Form es sich handeln könnte. Das Tool, das vom Bereich Rare Diseases des Pharmaunternehmens CHIESI mit dem Fraunhofer Institut konzipiert wird, soll dann Hinweise auf geeignete Kliniken geben, um notwendige Spezialuntersuchungen zu veranlassen. Dieses digitale Rechentool soll langfristig Betroffenen und Medizinern eine zusätzliche Unterstützung bieten, den Weg zu Experten verkürzen und damit viel Zeit und Leid ersparen.

(Bildquelle: Fotolia / UBER IMAGES) (Bildquelle: )

10. November 2025 | ID: 28690 | Artikel löschen
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