(Artikel vom 19.06.2023) Zu Gast in Episode 16 ist Max Klemmer, der das Unternehmen hinter den Miss Germany Schönheitswettbewerben in dritter Generation führt und eine vollständige Neuerfindung des Geschäftsmodells wagt. Die 56-minütige Folge ist ab sofort unter www.kontora.com/insights/podcasts/ als Video abrufbar, sowie als Audio bei Apple Podcasts, Google Podcasts, Spotify und Deezer.
Kleine Änderungen reichen nicht
Max Klemmer erzählt im Gespräch mit Kontora Geschäftsführer Stephan Buchwald, wie er nach dem Abitur mit der Entscheidung haderte, ins Familienunternehmen einzusteigen. "In der Schule haben immer alle gesagt, ja klar, der Max macht das mit den schönen Frauen." Er aber sei hin und hergerissen gewesen - und ließ sich dann doch überzeugen, dem Vater und Großvater zu folgen. Einige Jahre später habe ihn der Besuch einer Misswahl zum Umdenken gebracht. "Die Teilnehmerinnen liefen in einem Einkaufscenter auf dem Laufsteg, während Menschen in dicken Mänteln von der Fleischtheke oder vom Buchhändler kamen." Das habe sich falsch angefühlt, so Klemmer.
Der Nachfolger drängte auf Änderungen. Zunächst sei es gelungen, den traditionellen Auftritt in Bademoden zu streichen. Auch wurde die Altersbeschränkung angehoben sowie der Ausschluss von Verheirateten und Müttern gestrichen. Aber Klemmer habe das nicht ausgereicht und auf einen radikalen Schnitt gedrängt. Das Kerngeschäft Schönheitswettbewerb sollte durch einen Award für Frauen ersetzt werden, die Verantwortung übernehmen und gesellschaftlich relevante Themen besetzen. So könne die Marke auch Menschen erreichen, die kein Interesse an Schönheitswettbewerben haben. Doch die Reibungspunkte zwischen den Generationen nahmen zu.
Großer Knall und Neuanfang
"Wenn der eine nach Norden will und der andere nach Süden, ist es schwierig, eine gemeinsame Richtung für das Unternehmen zu finden." 2021 kam es dann zum großen Knall. Emotional schwierig sei diese Zeit gewesen, sagt Klemmer im Kontora Unternehmer Podcast. Der Großvater habe sich als Mediator betätigt, aber die Vorstellungen beider Parteien seien zu unterschiedlich gewesen. Schließlich erklärte sich Vater Ralf bereit, seine Gesellschafteranteile an den Sohn zu verkaufen. Seit letztem Jahr ist Klemmer junior alleiniger Chef im Ring, trägt aber auch die alleinige Verantwortung für wirtschaftlichen Erfolg.
Während sich früher vor allem Unternehmen aus der Fashion- und Beauty-Branche im Umfeld von Miss Germany präsentierten, sei die Bandbreite möglicher Partnerunternehmen heute deutlich größer. Zu den Finalistinnen in diesem Jahr zählen Frauen, die sich für Themen wie Handwerk, Jugendarbeit und Geburtshilfe engagieren. Klemmer wolle Heldinnen-Geschichten erzählen und Unternehmen, die sich gesellschaftlichen Werten verpflichtet fühlen, ein positives Umfeld bieten. Zwar sei der Umbau von Miss Germany zur Social Impact Plattform mit hohem Aufwand verbunden. Klemmer ist jedoch überzeugt davon, dass sich seine Vision letztlich auch monetär bezahlt machen wird.
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