Vortragsredner erklärt: Darauf kommt es beim Fehlermanagement an

(Artikel vom 28.04.2023) Fehler gehören zum menschlichen Leben dazu und können jedem passieren, doch zugeben möchte sie keiner. Der Grund: Fehler sind in unserer Gesellschaft wie der Bösewicht in einer Geschichte - absolut unerwünscht. Gerade in Unternehmen wird von der Chefetage häufig suggeriert, dass jeder Fauxpas absolut tabu ist. Die Folge ist eine toxische Fehlerkultur, in der die Mitarbeitenden nicht nur Angst davor haben, Fehler zu machen, sondern auch davor, sie zuzugeben.

Dabei ist ein gutes Fehlermanagement entscheidend, um wettbewerbsstark zu bleiben und der Konkurrenz sogar einen Schritt voraus zu sein. Der Unternehmer, Pilot und Vortragsredner Bruno Dobler weiß auch als Aufsichtsrat und Firmengründer, welche weitreichenden Konsequenzen Fehler haben können. Doch es sind nicht die Fehler an sich, die ein Unglück verursachen, sondern der falsche Umgang damit. In seinem Vortrag "Denken/Handeln wie ein Pilot - damit aus Fehlern kein Crash entsteht" erklärt er, worauf es bei einer guten Fehlerkultur ankommt.

Vortrag zur Fehlerkultur: So verhindern Piloten einen Crash

Nirgendwo sind Fehler offenkundiger als in Bereichen, in denen sie ein Menschenleben kosten können. "Die Fliegerei ist das beste Beispiel dafür", erklärt der Pilot in seinem Vortrag zur Fehlerkultur. Auch hier passieren Fehler, "doch nicht jeder Lapsus führt zu einem Crash", sagt Dobler und fügt hinzu: "Tatsächlich müssen durchschnittlich mindestens fünf Fehler aufeinanderfolgen, die nicht entdeckt und somit auch nicht korrigiert werden, bevor es zu einem Unglück kommt."

Der Auslöser eines Crashs ist laut dem Piloten und Vortragsredner aber nicht die Fehleranzahl, sondern dass sie nicht angesprochen und korrigiert wurden. Um das zu verhindern, gibt es in der Fliegerei eine ausgeprägte Fehlerkultur mit starkem Management. Fehler werden offen kommuniziert und bis ins kleinste Detail analysiert. "Das hat den Vorteil, dass sie nicht nur entdeckt und eliminiert werden, sondern vor allem, dass Fehlerketten durchbrochen werden", erklärt der Pilot in seinem Vortrag zu Unglück und fügt hinzu: "Von diesem Umgang mit Fehlern kann jeder im persönlichen und beruflichen Umfeld enorm profitieren."

Unglück verhindern: In drei Schritten zum proaktiven Fehlermanagement

Ähnliche wie in der Luftfahrt brauchen auch Unternehmen eine ausgeprägte Fehlerkultur, um ein Unglück zu verhindern. Ein Crash kostet hier zwar kein Menschenleben, doch am Ruf und Erfolg eines Unternehmens hängt so manche Existenz. "Der richtige Umgang mit Fehlern ist proaktiv und ermöglicht es Mitarbeitenden, offen zu sprechen und im Missgeschick oftmals eine Chance für Innovation und Verbesserung zu sehen", meint der Pilot und Vortragsredner.

Folgende drei Schritte sind laut Dobler für ein proaktives Fehlermanagement entscheidend:

- Vorbereitung: Der Pilot und Vortragsredner empfiehlt, sich auf Fehler vorzubereiten, indem sie nach dem Motto "Was ist, wenn...?" simuliert werden. So lernen Sie Lösungen zu finden, Entscheidungen zu fällen und bei Krisen sicher zu landen.
- Kommunikation: Das ist das A und O - sowohl in der Fliegerei als auch in Unternehmen. Fehler offen anzusprechen ist der einzige Weg, um daraus zu lernen und weitere Unglücke oder gar einen Crash zu verhindern.
- Vertrauen: Die Mitarbeitenden müssen darauf vertrauen können, dass sie Fehler offen ansprechen können und die Arbeitgebenden müssen darauf setzen können, dass eine offene Fehlerkultur im Unternehmen für alle selbstverständlich ist.

"Fehler zu machen ist zwar kein Menschenrecht, aber es geschieht dennoch", erklärt der Pilot in seinem Vortrag zu Fehlermanagement und fügt hinzu: "Es geht nicht darum, Fehler zu vermeiden, sondern darum, sie frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren, bevor es zu einem Unglück oder Crash kommt." Ob im Cockpit oder im Büro - der richtige Umgang mit Fehlern ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, deshalb "lassen Sie uns gemeinsam an Ihrer Fehlerkultur arbeiten".

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