(Artikel vom 20.02.2024) Die Arbeitswelt steht in Zeiten rasanten technologischen Wandels und demographischer Verschiebungen vor der Herausforderung, das Wissen und die Erfahrungen älterer Generationen mit der Digitalaffinität und den neuen Ideen der jüngeren Generationen
zu vereinen. Ein effektiver Wissenstransfer zwischen den Generationen wird zum Schlüssel für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg. Der Austausch zwischen Alt und Jung macht Unternehmen nicht nur zukunftsfähiger, stellt der Unternehmensberater und Generationenexperte Ralf Overbeck klar, sondern auch attraktiver. Die Frage, ob das Wissen der Babyboomer oder der Generation Z wertvoller ist, ist dabei weniger von Bedeutung. Entscheidend wird sein, wie Unternehmen einen effizienten und nahtlosen Austausch zwischen den Generationen sicherstellen können.
Durch den Fachkräftemangel, die zunehmende Digitalisierung und immer komplexere Aufgabenstellungen kommt dem intergenerationellen Wissenstransfer eine wachsende Bedeutung zu. Die Frage, ob altes oder junges Wissen wertvoller ist, tritt hinter der Erkenntnis zurück, dass beides für den langfristigen Erfolg und die Innovationskraft eines Unternehmens unverzichtbar ist. Die Herausforderung in Wirtschaft und Verwaltung besteht laut Overbeck darin, eine Brücke zwischen den Generationen zu bauen, die einen kontinuierlichen gegenseitigen Austausch fördert, der es ermöglicht, aus der Vergangenheit zu lernen und gleichzeitig zukunftsorientiert zu handeln.
Traditionelles Wissen in der modernen Arbeitswelt
Welchen Wert hat Wissen? Traditionelles Wissen, geprägt durch langjährige Berufs- und Lebenserfahrung sowie bewährte Verfahren, bildet das solide Fundament, auf dem Unternehmen seit Jahrzehnten aufbauen. Es umfasst nicht nur fachspezifisches Know-how, sondern auch zwischenmenschliche Kompetenzen, die über Jahre hinweg verbessert wurden. Gleichzeitig ist das neue Wissen, das häufig von der jüngeren Generation eingebracht wird und durch die Digitalisierung und neue Arbeitsmethoden gekennzeichnet ist, für die Anpassungsfähigkeit und Weiterentwicklung der Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Ein effektives Zusammenspiel dieser Wissensarten ermöglicht es Unternehmen, so Overbeck, resilienter und agiler zu werden. Nur so lassen sich Prozesse und Produkte effizient an Marktveränderungen anpassen und Innovationspotenziale voll ausschöpfen.
Wissensaustausch zielführend
Um einen zielführenden Wissensaustausch zwischen den Generationen zu gewährleisten, bedarf es besonderer Maßnahmen und einer besonderen Unternehmenskultur. Laut Overbeck geht es um eine Vertrauenskultur, in der Fehler auch als Quelle für neue Ideen und Wege gesehen werden. Es gehe darum, Chancen zu erkennen und Möglichkeiten zu nutzen.
In der Praxis werden häufig auch sogenannte Mentoring-Programme ins Leben gerufen, in denen ein direkter und persönlicher Wissenstransfer zwischen erfahrenen Mitarbeitenden und jüngeren Kolleginnen und Kollegen erfolgen soll. Dieses Konzept ist leider nicht immer erfolgreich, so Overbeck, da es Unternehmen versäumen, die älteren Mitarbeitenden tatsächlich wertzuschätzen. Viele ältere Mitarbeitende haben ein großes Interesse daran, ihr umfangreiches Wissen und ihre wertvollen Erfahrungen mit Jüngeren zu teilen. Das funktioniert aber nur dann, wenn vorher verbindlich geklärt wurde, inwieweit die Älteren anschließend noch im Unternehmen gebraucht werden.
Ein weiterer zielführender Ansatz kann das Thema "Lebenslanges Lernen" sein. Kontinuierliche Weiterbildungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen sollen den Erhalt von relevantem Wissen und den Erwerb von neuem Wissen sicherstellen. In der Praxis, so Overbeck, zeigt sich, dass jenseits von Online-Plattformen, Schulungen und Workshops intergenerationeller Wissenstransfer nur dann erfolgreich ist, wenn die Chemie zwischen den Generationen stimmt.
Kultur des Austauschs
Eine Vertrauenskultur, die den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen den Generationen wertschätzt und fördert, braucht Zeit. Insbesondere wegen des Fachkräftemangels sollten Unternehmen heute mehr denn je, Lernen und Lehren als längerfristigen Prozess verstehen und der nicht einfach angeordnet werden kann. Der Abbau von Vorurteilen und die Schaffung eines vertrauensvollen Arbeitsumfelds lässt sich nicht von heute auf morgen realisieren, sagt Overbeck, Menschen brauchen Zeit für Veränderungen. Unternehmen, die diese Grundhaltung zum intergenerationellen Wissenstransfer verfolgen, können eine Vielzahl positiver Effekte generieren, darunter gesteigerte Innovationskraft, verbesserte Problemlösungsfähigkeiten und eine erhöhte Mitarbeiterbindung.
Wissen ist wertvoll
Der Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens in der modernen Arbeitswelt liegt also nicht in der Frage, ob altes oder junges Wissen wertvoller ist, sondern vielmehr in der Fähigkeit eines Unternehmens, einen kontinuierlichen und wechselseitigen Wissenstransfer zwischen den Generationen zu etablieren. Durch gezielte Maßnahmen und den Aufbau einer Vertrauenskultur können Unternehmen die Stärken jeder Generation nutzen, um resilienter und innovativer zu werden. Der intergenerationelle Wissenstransfer erweist sich damit als unverzichtbarer Bestandteil einer zukunftsfähigen Unternehmensstrategie, resümiert Overbeck.
(Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.)
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Schöne Grüße aus Ratingen.
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