(Artikel vom 13.01.2023) Die "Berliner Unterwelten" und der "Förderverein Nürnberger Felsengänge" haben einiges gemeinsam. Beide Vereine bieten Führungen in den Unterwelten ihrer jeweiligen Stadt an und die Nachnamen beider Vorsitzender lauten "Arnold" (miteinander verwandt sind sie aber nicht).
Nach den schwierigen Pandemie-Jahren mit Führungsverboten während der Lockdowns, sind die Unterweltler und Unterweltlerinnen in beiden Städten mit ihren Führungsangeboten wieder präsent und wollen sich bei ihrer "Wiedergeburt" - wo es möglich und machbar ist - ergänzen und unterstützen.
Bei dem Treffen beider Vereine in Nürnberg wurde auch die Erforschung unbekannter unterirdischer Anlagen thematisiert. In Absprache mit dem Hochbauamt der Stadt Nürnberg erfolgte eine gemeinsame Begehung von alten Bierkellern, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Auch ein rätselhafter Wasserstollen wurde mit Stirnlampen, Wathosen und Gasmessgerät erkundet. Für beide Vereine ist die Erforschung der Nürnberger und Berliner "Unterwelten" und der Erhalt der Anlagen neben dem Führungsbetrieb ein zentrales Thema.
Nicht nur im Untergrund, sondern auch in Archiven sind die Mitglieder der beiden Vereine aktiv. So werden zum Beispiel in Nürnberg noch immer unbekannte Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht und gefunden. Wer alte Bunker kennt, von denen sonst niemand weiß, ist aufgerufen, sich an "info@unterwelten-nuernberg.de" zu wenden.
Für den 24.06.23 ist in Berlin eine "Lange Nacht der Unterwelten" geplant, bei der die geführten Anlagen die ganze Nacht geöffnet sind. Einige Mitglieder der "Nürnberger Unterwelten" reisen dazu nach Berlin, um sich als HelferInnen zu engagieren, aber auch, um als staunende Besucher zu erleben, was die Unterwelten in Berlin zu bieten haben.
Die Mitglieder der Berliner Delegation haben im Gegenzug in Nürnberg auch die gegenwärtig laufenden Sonderführungen im Neutorbunker besucht. Dieser Bunker stand für den Verein bislang noch nie für Führungen zur Verfügung.
Da diese Führungen binnen kürzester Zeit ausverkauft waren, hat die Stadt Nürnberg dem "Förderverein Nürnberger Felsengänge" eine Verlängerung an zwei weiteren Wochenenden gewährt, um dem Ansturm Rechnung zu tragen. Von Freitag, dem 20.01.2023 bis Sonntag den 22.01.2023, sowie vom 27.01. - 29.01.2023 finden nun zusätzliche Führungen zwischen 10 und 18 Uhr zu jeder vollen Stunde statt.
Der Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. (Nürnberger Unterwelten) hat es sich seit seiner Gründung im Jahr 1994 zur Aufgabe gemacht hat, die historischen unterirdischen Anlagen der Stadt Nürnberg zu erforschen und zugänglich zu machen.
Ziel des Vereins ist die Erforschung, die Erweiterung der Kenntnisse sowie die Erhaltung der historischen unterirdischen Anlagen in Nürnberg. Zu seinen ehrenamtlichen Aufgaben gehört dabei die Erschließung dieser Baudenkmäler für die Öffentlichkeit. Der Verein hat derzeit rund 190 Mitglieder und diese sind in verschiedenen Abteilungen aktiv. Etwa 100 Mitglieder sind als ausgebildete Kellerführer oder in der Abteilung Bau & Technik tätig.
Die Mitglieder des Vereins führen durch den Historischen Kunstbunker, Wehr- und Geheimgänge der Bastionen, die Lochwasserleitung, Krebsgassenbunker, dem Bahnhofsbunker und die Lochgefängnisse.
Ergänzend zur Durchführung von öffentlichen Führungen durch die historischen unterirdischen Anlagen, hat sich der Verein zur Aufgabe gemacht, die Erarbeitung und Pflege von Dokumentationen, die Durchführung von Vorträgen und Ausstellungen, eine denkmalpflegerische Instandsetzung und Instandhaltung von Anlagenteilen sowie schriftliche Publikation von Arbeiten und Plänen über heimatkundliche Forschung. Dies erfolgt auch in enger Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und öffentlichen Einrichtungen. Durch die angebotenen Führungen wird das touristische Angebot der Stadt Nürnberg entsprechend aufgewertet.
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