(Artikel vom 13.02.2024) "Soll ich den Arbeitsplatz wechseln?" oder sogar: "Wen soll ich wählen?" - Immer mehr Menschen suchen im Internet mittlerweile nicht nur Informationen, sondern auch Rat bei wichtigen Entscheidungen. Orientierung bieten vielerlei Suchmaschinen, Webportale und soziale Medien. Meist entscheiden kommerzielle Plattformen, welche Informationen relevant sind und uns angezeigt werden. So prägen sie unseren Blick auf die Welt.
**Mediennutzung konzentriert sich auf wenige Plattformen**
Der Preis ist mitunter hoch für den Rat aus dem Netz und die Informationsvielfalt in unserer Gesellschaft leidet - weiß Medienwissenschaftler Martin Andree. Der Bestsellerautor ("Big Tech muss weg") hat als Erster die Medienkonzentration im Internet gemessen. Sein alarmierendes Fazit: "Fast die ganze Mediennutzung konzentriert sich auf wenige Plattformen. Verkürzt kann man sagen: Der Rest des Internets ist ein riesengroßer Friedhof". In Tutzing wird Martin Andree darauf eingehen, warum ihn seine Forschungsergebnisse so sehr beunruhigen, dass er zur Revolution gegen die Tech-Konzerne aufruft.
**Selbstbestimmter im Web bewegen**
Bei der Tagung direkt am Starnberger See werden Referent:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Sozialwesen und Kirche gesellschaftliche, informationspolitische und ethische Aspekte beleuchten. Die Teilnehmenden werden nicht nur mitdiskutieren, sondern auch anhand konkreter Beispiele erfahren, wie sie sich selbstbestimmter im Web bewegen können.
Die Sichtweise junger Menschen wird ein Team des "Common Grounds Forum" in den Fokus rücken. Im Workshop "Digitalisierung debuggen" planen die Studierenden anhand ihrer Forderungen den "Reality Check" für die Digitalpolitik.
Auch Künstliche Intelligenz und ihre Auswirkungen auf Demokratie und Gesellschaft stehen im Fokus - ein Thema, das Dr. Hendrik Meyer-Magister, Studienleiter und stellvertretender Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing, besonders am Herzen liegt: "Was ist echt, was ist wahr, was ist verlässlich? Eine KI-Stimme ruft als Joe Biden Wählerinnen und Wähler in den USA an und fordert sie auf, nicht zu wählen. Orientierung in der digitalen Welt ist wichtiger denn je - um in der Welt orientiert zu sein!"
**Digitale Orientierung: wichtig für alle Menschen, vor allem aber für Lehrkräfte und Journalisten**
"Eine vielfältige und objektive Informationsbeschaffung im Web ist wichtig für uns alle. Schließlich soll das Internet den Menschen dienen - und nicht umgekehrt", betont Mitorganisatorin Christine Plote von der OSF. "Ganz besonders sprechen wir Menschen an, die beruflich mit Informationen umgehen, zum Beispiel Lehrer:innen, Aktive aus der Jugendarbeit, Journalist:innen."
Die Open Search Foundation hat gemeinsam mit der Evangelischen Akademie Tutzing diese öffentliche, interaktive Tagung mit Vorträgen, Workshops und Diskussionen initiiert. Teilnehmen kann jeder und jede, Fachkenntnisse sind nicht erforderlich.
Für akkreditierte Vertreter:innen der Presse entfällt der Tagungsbeitrag. Studierende erhalten 50 Prozent Rabatt auf Tagungs- und Verpflegungs- und Unterbringungskosten. Anmeldeschluss ist der 23. Februar.
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**Medienkontakt**
Open Search Foundation e.V. - OSF
Phone: +4981519719372
Mail: media@opensearchfoundation.org
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Referent:innen
PD Dr. Martin Andree, Medienwissenschaftler; Lehrbeauftragter an der Universität Köln und Gründer von AMP Digital Ventures sowie Autor von "Big Tech muss weg!" (2023, http://www.bigtechmussweg.de), Köln
Prof. Dr. Alexander Decker, Professor für digitale Medien, Technische Hochschule Ingolstadt
Dr. Nicolas Dierks, Philosoph, Autor, Podcaster und Leiter des CAS-Zertifikats Digitale Ethik an der Leuphana Universität Lüneburg (nicolas-dierks.de)
Lajla Fetic, Beraterin für Digitalpolitik, gesellschaftliche Auswirkungen von künstlicher Intelligenz (KI) und algorithmenbasierten Technologien; gelistet in den "100 Brilliant Women in AI Ethics", Berlin (lajlafetic.de)
Prof. Dr. Melanie Platz, Professorin Didaktik der Primarstufe - Schwerpunkt Mathematik, Universität des Saarlandes, Saarbrücken
Christine Plote, Mitbegründerin und Vorständin sowie Leiterin der Fachgruppe Ethik und des Projekts "#EthicsInSearch" der Open Search Foundation e.V., Starnberg
Dr. Stefan Voigt, Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender der Open Search Foundation e.V., Koordinator der Fachgruppe "Tech" und Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Starnberg
Prof. Dr. Matthias Wendland, LL.M. (Harvard), Inhaber des Lehrstuhls für Informationsrecht an der Universität Oldenburg, Berater, Speaker; Forschungsschwerpunkt zu Ethik und Regulierung von KI, Oldenburg
Dr. Sabrina Wilkenshof, Pfarrerin und Studienleiterin im Predigerseminar der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, bei Instagram "hinter.den.sieben.bergen" sowie Autorin von "Wie man den Staub von der Hoffnung putzt" (2023), Traunstein
Daphne Auer, Emma Beuschel, Sebastien Elbracht, Daniel Mendes Jenner, Ludwig Lorenz, Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen, die sich im Rahmen des Common Grounds Forum (CGF) für junge Perspektiven in der Digitalpolitik engagieren. Das Common Grounds Forum ist ein Partizipationsprojekt der Gesellschaft für Informatik e.V. und des BMBF. Junge Menschen zwischen 16 und 35 Jahren diskutieren digitalpolitische Themen. Das CGF präsentierte seine 31 Positionen und Forderungen im November 2023 auf der Hauptbühne des Digitalgipfels der Bundesregierung. https://common-grounds-forum.org
Veranstaltungsleitung
Dr. Henrik Meyer-Magister, Evangelische Akademie Tutzing
Christine Plote (Open Search Foundation e.V.)
Dr. Stefan Voigt (Open Search Foundation e.V.)
**Über die Open Search Foundation e.V.**
Die OSF - Open Search Foundation e.V. - ist eine gemeinnützige europäische Initiative mit Sitz in Starnberg bei München. Seit 2018 setzt sie sich für faire und transparente Alternativen zu den gängigen Suchmaschinen ein und informiert die Öffentlichkeit rund um das Thema Internetsuche. Ihr Ziel ist ein offener Suchindex, der Ethik und europäische Werte von Anfang an mitdenkt. Im Horizont Europa-Projekt OpenWebSearch.EU treibt die OSF das Thema mit 13 anderen Partnern voran.
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