(Artikel vom 13.04.2023) Was tun Sie, wenn Sie gestresst sind? Ab aufs Sofa und Glotze an? Eine Zigarette rauchen? Sich mit Schokolade und Chips beruhigen oder gar zu Alkohol greifen?
Warum gehen Sie stattdessen nicht mal raus in die Natur, am besten in den Wald?
Die Natur wirkt nachweislich gegen Stress
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Wie jetzt? Gegen Stress in den Wald gehen?
Ja!
Alles begann in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts: Das Ehepaar Kaplan, welches an der Universität Michigan forschte, fand heraus, dass Teilnehmer ihrer Studien, die anstelle eines Spaziergangs in der Stadt in einem Wald oder Park unterwegs waren, anschließend das Gefühl hatten, sowohl entspannter, ausgeglichener und selbstbewusster als auch den während des Tages angesammelten Stress besser losgeworden zu sein.
Diese Erkenntnisse, natürlich rein subjektiv, wurden bald darauf durch Messungen physiologischer Parametern bestätigt: Der Wissenschaftler Roger Ulrichs stellte bei seinen Untersuchungen fest, dass Blutdruck, Herzfrequenz und Muskelspannung - also die drei wesentlichen Anzeichen für Stress - nach einem Waldspaziergang deutlich niedriger waren als zu Beginn! Weitere wissenschaftliche Untersuchungen zeigten zudem eine Senkung des Cortisolspiegels nach Naturkontakt (Cortisol ist DAS Stresshormon Nummer 1!), eine deutliche Erhöhung der Aktivität von Killerzellen (Zellen, die abnormal veränderte Zellen in unserem Körper ausfindig und unschädlich machen) und darauf basierend eine Stärkung des Immunsystems.
All diese Erkenntnisse fließen in das mittlerweile etablierte Forschungsfeld der Waldmedizin (forest medicine) mit ein. Diesem widmet sich der chinesische Mediziner Qing Li, dessen Bemühungen bereits dahin geführt haben, dass auch bei uns das Waldbaden so beliebt ist. Unter anderem fand Qing Li heraus, dass es gar nicht nötig ist, mehrere Stunden im Wald zu verbringen. Bereits ein kurzer Aufenthalt im Wald oder Park (oder Botanischem Garten etc.) von 30 Minuten ist ausreichend, um sowohl positive Effekte auf Körper, Geist und Seele zu spüren als auch die oben beschriebenen Stressparameter zu senken und das Immunsystem zu stärken.
Warum wir von gesunder Waldluft reden
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum wir von gesunder Waldluft reden? Sicherlich kommt es daher, dass diese so frisch und würzig riecht, was wir automatisch mit gesund verbinden.
Doch die Waldluft ist tatsächlich gesund! Der Grund für den frischen und würzigen Geruch sind Phytonzide. Dabei handelt es sich um ätherische Öle, die von Blättern (und Nadeln) der Bäume in die Luft abgegeben werden und den Pflanzen als Botenstoffe dienen, mit denen sie untereinander kommunizieren. Das Erstaunliche dabei: Tatsächlich kommunizieren Pflanzen nicht nur untereinander, sondern auch mit uns beziehungsweise zumindest mit unserem Immunsystem. Denn es sind die Phytonzide, die dafür verantwortliche sind, dass unser Immunsystem angekurbelt und die Aktivität unserer Killerzellen erhöht wird! Deswegen kann auch mit Fug und Recht gesagt werden, dass der Waldspaziergang eine Form der Krebsprävention ist!
All diese Erkenntnisse können Sie in meinem aktuellsten Blogbeitrag nachlesen, in dem ich Ihnen zudem einige Links zu wissenschaftlichen Papern zusammengestellt habe: Von der Heilkraft der Natur.
Warum einige unserer Seminare draußen in der Natur stattfinden
All diese Erkenntnisse gepaart mit den Studien, dass die Natur uns Menschen darüber hinaus auch beim Lernen helfen kann, haben uns dazu bewogen, einige neue Konzepte für altbewährte Seminare zu kreieren. Denn neben den Erkenntnissen, dass wir in der Natur sowohl Stress abbauen, Stressprophylaxe betreiben und sogar unser Immunsystem ankurbeln können, wurde in einigen Studien bewiesen, dass auch unsere kognitiven Funktionen, wie Aufmerksamkeit, Erinnerung, Lernen, Problemlösung und Kreativität, nach Interaktion mit der Natur deutlich ansteigen.
Nicht umsonst gibt es bereits seit einiger Zeit das Konzept der "Draußenschule", das vor allem von unseren skandinavischen Nachbarn, z.B. Dänemark angewendet und das auch in einigen unserer Schulen umgesetzt wird (lesen Sie dazu diesen Bericht der Universität Mainz. Und was für unsere Kinder gut ist, ist es mit Sicherheit für uns Erwachsene ebenfalls. Daher verlegen wir einige unserer Seminare nach draußen, wie beispielsweise das Resilienztraining beim Wandern. Denn Studien haben gezeigt, dass gerade die sieben Säulen, auf denen die Resilienz fußt, sehr stark von der Natur beflügelt werden. Mehr zum Draußen lernen lesen Sie am besten auf meinem Blogbeitrag nach, in dem ich Ihnen ebenfalls wieder einiges an Literatur als auch viele wissenschaftliche Paper zusammengetragen habe: Lernen in der Natur oder Warum Seminare öfters draußen stattfinden sollten.
Last but not least möchte ich außerdem noch erwähnen, dass die Natur sogar bei Coaching-Prozessen behilflich sein kann. Deswegen wird sie von einigen Coaches bereits als Co-Coach eingesetzt. Mehr zu diesem Thema ebenfalls in einem meiner Blogbeiträge, der natürlich auch wieder mit wissenschaftlicher Literatur angereichert ist: Der Einfluss von Natur in Seminaren und im Coaching.
Gerne können Sie sich auch ganz unverbindlich auf unserer Website umsehen. Vielleicht entdecken Sie ja ein spannendes Seminar, welches Sie interessiert?
Das Bergsträßer Institut für ganzheitliche Entspannung und Kommunikation (B.I.E.K.) ist ein zertifiziertes Ausbildungsinstitut im Bereich der Entspannungstechniken, Stress Prophylaxe und des Betrieblichen Gesundheitswesens. Leiterin ist Silvia Duske (Dipl. soz.Arb., Management Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie). Das Institut ist bekannt geworden durch die sehr praxisnahen Ausbildungsgänge für Entspannungstherapeuten. Es bietet ein umfangreiches Programm von Ausbildungen für Selbständige im Bereich der Prävention sowie für Mitarbeiter von Unternehmen, öffentlichen Institutionen und Verwaltungen im Bereich der Stressprävention. Das Unternehmen wurde im Juli 2015 nach ISO 9001 und AZAV zertifiziert.
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