Die Gewinner*innen der 36. Kölner Tanz- und Theaterpreise 2025

Kunst, Kultur | SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
Die Gewinner*innen der 36. Kölner Tanz- und Theaterpreise 2025Bereits zum 36. Mal wurden am 1. Dezember 2025 im Mediapark die Kölner Tanz- und Theaterpreise feierlich übergeben. Bis auf den Kölner Ehrentheaterpreis, den in diesem Jahr Christos Nicopoulos, langjähriger Intendant des Horizont Theaters, erhielt, blieben wie immer alle Gewinner*innen bis zu dem spannenden Öffnen der Umschläge geheim.

Acht Auszeichnungen werden an diesem Abend verliehen, darunter erstmals der Kölner Zirkuspreis. Die Preisgelder in Gesamthöhe von 47.500 EUR wurden von Kölner Wirtschaftsunternehmen sowie der KunstSalon-Stiftung bereitgestellt. Die KunstSalon-Stiftung fördert neben dem Tanztheaterpreis auch den neuen Zirkuspreis.
Moderiert wurde der Abend von Irene Schwarz und Franziska Ferrari. Für den musikalischen Rahmen sorgt das Duo TOI ET MOI.

Hier die Preisträger*innen:

Kölner Theaterpreis
dotiert mit 10.000 Euro, bereitgestellt von der Sparkasse KölnBonn und dem Kulturamt der Stadt Köln
Jury: Dr. Winfried Gellner, Norbert Raffelsiefen und Isabelle Stier

35 TONNEN. Produktion: nö theater. Regie: Asim Odobasic, im Orangerie Theater

"Das Nö-Theater erweist sich ein weiteres Mal als wahrer Hexenmeister der Theaterkunst, wenn es gilt, komplexe politische Themen in höchst unterhaltsame Schauspielstücke zu verwandeln. [...] Es ist den artistischen Alchimisten des Nö-Theater zu verdanken, dass die bedrückenden Fakten zur Sprache kommen und dennoch auf der Bühne ein ebenso originelles wie virtuos inszeniertes und gespieltes Schauspiel zu sehen ist."
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Norbert Raffelsiefen)

Kölner Tanztheaterpreis
dotiert mit 10.000 EUR, Preisgeldgeber: KunstSalon Stiftung
Jury: Manuel Kisters, Dr. Ruth Prangen und Tessa Temme

LANGES WOCHENENDE. Eine Produktion von Elsa Artmann / SANFTE ARBEIT, koproduziert von der TanzFaktur Köln. Künstlerische Leitung, Choreografie & Tanz: Elsa Artmann, in der TanzFaktur

"Elsa Artmann und ihr Kollektiv verbinden Sprache, Körper und Musik mit einer beeindruckenden Genauigkeit. Die Komposition aus Bewegung, Text und live erzeugtem Klang schafft einen Raum, in dem Grenzen nicht gesetzt, sondern untersucht werden. Die Performerinnen tragen diese Vielschichtigkeit mit starker Präsenz. Dabei werden Nähe und Distanz immer wieder neu verhandelt - politisch, poetisch und zugleich nahbar."
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Manuel Kisters)

Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreis
dotiert mit 5.000 Euro, gestiftet von der GAG Immobilien AG
Jury: Rebecca Jungbluth, Angelika Pohlert und Felix Zimmermann

"RANDOM", Regie: Alice Janeczek, Produktion: Klüngelpütz Theater, im Klüngelpütz Theater

"Alice Janeczek hat mit diesem Stück etwas geschaffen, dass den perfekten Grat zwischen Witz und Kritik findet. "random." hält unserer Handy-Gesellschaft den Spiegel vor, ohne zu verurteilen. Obwohl das Zielpublikum Jugendliche ab zwölf Jahren sind, finden sich Erwachsene in der Performance genauso wieder..."
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Rebecca Jungbluth)

Kölner Darsteller*innenpreis
Dotiert mit 7.000 EUR, Preisgeldgeber: Sparkasse KölnBonn,
Jury bestehend aus allen vorher genannten Jurymitgliedern

Franziska Ferrari für ihre Rollen in "Riesen Probleme", "Balkis - eine magische Mission" und "Titanic"

"Franziska Ferrari verleiht jedem Wesen eine Seele, ob manisches Drachenweibchen oder frustrierte Schnecke. In TITANIC gibt sie sich mit Hingabe und Komik großen Gefühlen hin und beherrscht die ganze Klaviatur von leiser Tragik bis lautem Kitsch. [...] In BALKIS spielt sie die aufgeregte Helikoptermama, die in temporeichen Wortwechseln brilliert und das wunderbar neurotisches Drachenweibchen. [...] In RIESENPROBLEME schleicht sie als Schnecke Saskia über die Bühne und schafft es dabei, diese naturgegebene Langsamkeit in Spannung zu verwandeln."
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Angelika Pohlert)

Kölner Ehrentheaterpreis
dotiert mit einem Preisgeld von 3.000 Euro, gestiftet von der NetCologne GmbH
Jury bestehend aus Ehrentheaterpreisträgerinnen und -preisträgern der letzten Jahre

Christos Nicopoulos
"Die Jury würdigt seine herausragende Lebensleistung: Mit Engagement, Menschlichkeit und künstlerischer Vision hat er das Theater zu einem lebendigen, sozialen Ort gemacht, der Menschen verbindet, Gemeinschaft stiftet, vielfältigen Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne bietet und eine wichtige Facette des Kölner Kulturlebens darstellt."
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Gisela Deckart, Ehrentheaterpreisträgerin 2024)

Kurt Hackenberg-Preis,
Preis des Vereins der Freien Volksbühne Köln e.V. für politisches Theater
dotiert mit 5.000 Euro, bereitgestellt von AVG Ressourcen
Jury: Daniela Abels, Dr. Sandra Nuy, Jutta M. Staerk und Beate Schwarzbauer

Der Kurt Hackenberg-Preis wird in diesem Jahr unter den folgenden zwei Produktionen aufgeteilt:

"JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN", eine Audiowalk-Performance nach Hans Fallada, Regie: Stefan Herrmann, eine Produktion von The Beautiful Minds in Kooperation mit dem Orangerie Theater, am Kölner Stadtmuseum

"Die Produktion "Jeder stirbt für sich allein" basiert auf dem 1947 erschienenen gleichnamigen Roman von Hans Fallada, der sich an einem wahren Fall orientiert und als erster Roman eines nicht-emigrierten Schriftstellers über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus gilt. [...] An wechselnden Stationen verkörpern Lisa Bihl und Jonas Baeck mit beklemmender Eindringlichkeit die Quangels mit all ihren Ängsten, Zweifeln und schließlich ihrem Mut, der zum guten Teil auch daraus resultiert, dass der Tod des einzigen Sohnes ihre "alten" Lebenspläne und Überzeugungen über den Haufen geworfen hat."
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Daniela Abels)

MAKING THE STORY - UKRAINISCHE FIXER IM KRIEG. Produktion: Futur3 in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Köln und Freihandelszone - Ensemblenetzwerk Köln e.V. Künstlerische Leitung: Andre Erlen und Stefan H. Kraft. Regie: Andre Erlen, im Depot 2

"Futur3 schafft eine Öffentlichkeit für die Medialisierung eines Krieges, der längst schon ein Krieg der Bilder und Geschichten ist. Damit leistet "Making the Story" politische Aufklärung mit künstlerischen Mitteln in avancierter Form. Die Jury würdigt dies mit der Verleihung des Kurt-Hackenberg-Preises für politisches Theater 2025".
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Daniela Abels)

Kölner Zirkuspreis
Eine Initiative des Vereins Atemzug e.V. und der KunstSalon Stiftung.
Dotiert mit 5.000 EUR, bereitgestellt von der KunstSalon Stiftung
Die Jury: Angie Hiesl, Jenny Patschovsky und Karina Syndicus

INSIDE JUGGLING. Ein Experiment mit Keulen und Kamera. Eine Produktion von Hippana.Maleta. Koproduktion: studiobühneköln und T-Werk Potsdam. Regie: Jonas Schiffauer. Kooperation: Liza van Brakel, in der TanzFaktur

"Mit Inside Juggling erschafft Hippana Maleta ein faszinierendes Kunstwerk von großer Kraft und poetischer Tiefe. Liza van Brakel verbindet meisterhafte Präzision mit berührender Hingabe und führt uns durch Welten zwischen Realität und Illusion. [...] . Inside Juggling ist zeitgenössischer Zirkus in seiner reinsten Form: mutig, klar und tief bewegend. Ein Werk, das bleibt - im Herzen und im Kopf seines Publikums."
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Karina Syndicus)

"Puck" - Nachwuchspreis für junge Schauspieler*innen
dotiert mit 2.500 Euro, ausgelobt von der Theatergemeinde Köln, bereitgestellt von der RheinEnergie AG
Jury unter dem Vorsitz von Dr. Benno Paffrath

Paula Götz

"Die Puck Jury hat sie in diesem Jahr besonders überzeugt in dem von ihr selbst mitentwickelten Stück Marlene Piaf, wo sie nicht nur bekannte Chansons von Edith Piaf und Marlene Dietrich "covert", sondern mit wenigen Requisiten zwei ikonische Persönlichkeiten der Mitte des letzten Jahrhunderts kontrastiert. [...] Das gelingt Paula Götz ebenso konzise wie unterhaltsam. Den ständigen Rollenwechsel gestaltet sie spannend, weil variabel; mit Gefühl für den historischen Kontext skizziert sie dabei eine große Bandbreite an Emotionen."
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Dr. Gerd Lauten)

(Bildquelle: © Monika Tambour) (Bildquelle: )

03. Dezember 2025 | ID: 29362 | Artikel löschen
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Die SK Stiftung Kultur ist fester Bestandteil im Kölner Kulturangebot. Sie widmet sich der Literatur- und Leseförderung, der Medienkunstvermittlung und verleiht die Kölner Tanz- und Theaterpreise. Zur Stiftung gehören Die Photographische Sammlung, das Deutsche Tanzarchiv Köln und die Akademie för uns kölsche Sproch. Auch ist sie immer wieder Partner von Kooperationsprojekten wie LESEMENTOR Köln.

Jedes Jahr zeichnen die Kölner Tanz- und Theaterpreise die besten Inszenierungen der nicht-städtischen, professionellen Kölner Theater- und Tanzszene aus. Seit mehr als 30 Jahren werden Künstler und Ensembles geehrt. Unabhängige Fachjurys nominieren jeweils halbjährlich aus circa 80 freien Produktionen, die ihrer Meinung nach hochwertigsten in den Sparten Erwachsenentheater, Kinder- und Jugendtheater sowie Tanztheater. Dazu wird noch ein/e etablierte/r DarstellerIn ausgezeichnet und der Kölner Ehrentheaterpreis für besondere Verdienste um die freie Kölner Szene verliehen. Außerdem wird der Kölner Nachwuchspreis Puck, von der Theatergemeinde Köln, und der Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater von der Freien Volksbühne ausgelobt. Für den letztgenannten Preis können auch Produktionen der städtischen Bühnen nominiert werden.
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