(Artikel vom 25.04.2023) 8.000 Patientenproben werden im Rahmen einer Populationsstudie digitalisiert und auf Stoffwechselmuster untersucht, um tiefgreifende klinische Erkenntnisse über Fettleibigkeit und Diabetes zu gewinnen
Die Lifespin GmbH mit Sitz in Regensburg und Niederlassungen in Boston, Massachusetts, gab heute bekannt, dass sie mit dem Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationskrankheiten (LIFE) und der Leipzig Medical Biobank der Universität Leipzig einen wissenschaftlichen Kooperationsvertrag geschlossen hat. Im Rahmen der Kooperation wird untersucht, ob bestimmte Patienten, die übergewichtig sind oder an Diabetes leiden, identifizierbare Variationen in ihrem Stoffwechsel aufweisen, die auf ein prädisponiertes Risiko für diese Krankheiten hinweisen könnten.
Lifespin, ein aufstrebendes Medizintechnikunternehmen, hat eine der größten und umfassendsten Datenbanken mit Stoffwechselprofilen gesunder und kranker Personen aufgebaut, die mehrere Alters- und biologische Geschlechtsgruppen sowie spezifische Krankheiten in den Bereichen Neurologie, Onkologie und Entzündungen abdeckt. Lifespin entwickelt neue Produkte und Dienstleistungen (SaaS), die es Ärzt:innen, Forschenden und Arzneimittelentwickler:innen ermöglichen, verschiedene Krankheitszustände sowie Gesundheits- und Wellness-Marker auf der Grundlage des Stoffwechsels eines Patienten zu identifizieren.
Um die bisher gewonnenen Momentaufnahmen des Stoffwechsels weiter zu spezifizieren, stellen das Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationskrankheiten und die Leipzig Medical Biobank im Rahmen der vereinbarten wissenschaftlichen Kooperation 8.000 Patientenproben aus der LIFE-Erwachsenenstudie, einer bevölkerungsbasierten Langzeit-Kohortenstudie, zur Verfügung. An der LIFE-Studie nehmen Personen aus der Leipziger Bevölkerung im Alter von 40 bis 80 Jahren teil, die umfassend auf Krankheitsrisiken, die Häufigkeit von zivilisatorischen Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes sowie den Einfluss bestimmter Lebensstil- und Umweltfaktoren auf ihre Gesundheit untersucht werden. Ein Hauptziel der Studie ist es, bisher unbekannte Risikofaktoren für die Entwicklung nicht übertragbarer Krankheiten (NCDs) zu ermitteln, auf deren Grundlage dann neue Früherkennungsmethoden entwickelt werden könnten.
"Diese Partnerschaft wird dazu beitragen, ein neues Licht auf eines der größten Probleme der heutigen Gesellschaft zu werfen, nämlich die Zunahme nicht übertragbarer Krankheiten (NCDs) wie Fettleibigkeit und Diabetes, die zu Folgeerkrankungen wie Entzündungen, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen können, und die potenzielle Fähigkeit, Risikofaktoren zu identifizieren, die als Schwankungen im Stoffwechsel einer Person auftreten können", sagte Dr. Ali Tinazli, CEO von Lifespin.
"Angesichts der zunehmenden Alterung unserer Bevölkerung und der Tatsache, dass diese Arten von NCDs mit zunehmendem Alter immer häufiger auftreten, ist es dringend erforderlich, neue Wege wie unseren Stoffwechsel zu identifizieren, um Krankheiten dieser Art vorherzusagen und zu managen."
Die von Lifespin erstellten Stoffwechselprofile werden an das Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen zurückgeführt und die bereits aufgebaute Forschungsdatenbank von LIFE nochmals erweitern. Diese Daten stehen künftig Forschenden der Universitätsmedizin Leipzig, aber auch externen Kooperationspartnern für Anschlussanalysen und weitere wissenschaftliche Projekte zur Verfügung.
"Unsere wissenschaftliche Kooperation mit Lifespin unterstützt unser zentrales Ziel, tiefe Einblicke in die Zusammenhänge zwischen genetischer Veranlagung, persönlichem Lebensstil und Umweltfaktoren mit dem individuellen Gesundheitszustand und der Entwicklung von Zivilisationskrankheiten wie Typ-2-Diabetes mellitus auf Bevölkerungsebene zu gewinnen", sagte Dr. Ronny Baber, Leiter der Leipzig Medical Biobank.
"Diese wichtige Zusammenarbeit bringt die komplementären Stärken beider Partner zusammen", sagte Dr. Roland Geyer, COO der Lifespin GmbH. "Durch den Zugang zu den in der LIFE-Studie gesammelten phänotypischen Daten wird unsere Lifespin-Technologie in der Lage sein, Metabolitenprofile dieser Kohorte zu erstellen, die dann mit Lifespins umfassender gesunder Baseline verglichen werden können, was die Identifizierung von Biomarkern oder Metaboliten-Signaturen ermöglichen könnte, die bei der Vorhersage von Risikofaktoren für einige NCDs wie Typ-2-Diabetes hilfreich sein könnten."
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Lifespin ist ein Deep-Data-Unternehmen, das die menschliche Gesundheit anhand von Momentaufnahmen des Stoffwechselzustands kartiert. Lifespin hat die Basislinie für die menschliche Gesundheit standardisiert, um deutliche Abweichungen im menschlichen Stoffwechsel zu erkennen, die durch Krankheiten verursacht werden. Studien zeigen, dass sich die Pathogenese auf den Stoffwechsel auswirkt und spezifische Veränderungen im Vorhandensein und in der Menge von Metaboliten verursacht. Lifespin baut eine eigene Biobank auf, die bereits mehr als 200.000 menschliche Blutproben umfasst. Die firmeneigene diagnostische Technologieplattform von Lifespin ist in der Lage, einzelne Stoffwechselvorgänge quantitativ zu erfassen, d. h. bis zu Hunderte von Metabolitkonzentrationen mit einer einzigen Kernspinresonanzmessung (NMR). Lifespin ist ISO13485:2016-zertifiziert und führt mit seiner firmeneigenen Technologie quantitative Inhouse-Messungen von Metabolomen durch, wobei Stoffwechselprofile digitalisiert werden, die Milliarden von Stoffwechselbeziehungen umfassen. Diese digitalen Stoffwechselprofile ermöglichen ein systematisches Mapping über verschiedene Gesundheitszustände hinweg und werden eine Differenzialdiagnose und Früherkennung von Gesundheitszuständen, ein Staging von Krankheiten, eine Überwachung des Behandlungserfolgs und eine personalisierte Medizin ermöglichen. Tests zur Erkennung von neurologischen, Krebs- und Entzündungskrankheiten befinden sich in der Pipeline, erste regulierte Produkte werden für 2023 erwartet. Das Cloud-basierte Geschäftsmodell von Lifespin basiert auf einer proprietären Software-as-a-Service (SaaS)-Plattform für Diagnostik und Gesundheitsinformationen und ist global skalierbar. Der Beirat von Lifespin besteht aus wichtigen Meinungsführern wie James Rothman (Nobelpreisträger für Physiologie/Medizin, Sterling Professor of Cell Biology, Yale University, New Haven, CT USA) und anderen prominenten Persönlichkeiten aus den relevanten Fachgebieten.
LIFE - Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationskrankheiten wurde 2009 im Rahmen der sächsischen Landesexzellenzinitiative mit Mitteln der Europäischen Union (EFRE), des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Freistaates Sachsen gegründet. Seitdem ist LIFE ein fester Bestandteil der Forschungslandschaft am Universitätsklinikum Leipzig und der Universität Leipzig geworden. Über 30.000 Leipzigerinnen und Leipziger wurden bisher in die Kohorten einbezogen.
Im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten von LIFE stehen die mit dem modernen Lebensstil verbundenen Volkskrankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose, Stress, Demenz oder Depression. Aufgrund des demografischen Wandels ist in den kommenden Jahren mit einem stetigen Anstieg der Zahl der von diesen Krankheiten betroffenen Patienten und damit der Krankheitslast für die Gesellschaft zu rechnen.
Durch den Aufbau und die Förderung des LIFE-Forschungszentrums und zahlreicher Folgeprojekte wurde am Forschungsstandort Leipzig eine hochmoderne Infrastruktur für die molekulare und systemmedizinische Analytik etabliert. Dazu gehört die Leipzig Medical Biobank, eine technologisch hochentwickelte Kryobiobank, in der ca. 1,5 Millionen Bioproben für zukünftige Analysen gelagert werden. Über die LIFE-Forschungsdatenbank und das LIFE-Datenportal können die Daten und Proben aus den LIFE-Studien allen Wissenschaftlern am Universitätsklinikum Leipzig sowie nationalen und internationalen Kooperationspartnern in hoher Qualität zur Verfügung gestellt werden. Die Ergebnisse von LIFE kommen so dem wissenschaftlichen Fortschritt der Medizin und der Gesundheitsversorgung unserer Bevölkerung zugute.
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