Zukunft der Anlagestrategien EZB, Zinssenkungen und Trend

Pressemitteilung von: Finanzlotsen Hamburg GmbH
Artikel löschenArtikel hervorheben
Zukunft der Anlagestrategien EZB, Zinssenkungen und Trend(Artikel vom 23.01.2025) Die Märkte rechnen damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) während der ersten drei Geldpolitik-Sitzungen im Jahr 2025 die Zinsen senken wird.

Die EZB wird voraussichtlich ihren Zinssenkungszyklus im Jahr 2025 fortsetzen, wobei Analysten mit schrittweisen Senkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte rechnen. Diese Anpassungen könnten in allen vier geldpolitischen Sitzungen der ersten Jahreshälfte erfolgen. Allerdings bleibt der Gesamtumfang der Zinssenkungen aufgrund aktueller geopolitischer Unsicherheiten, die sowohl die Inflation als auch das Wachstum im Euroraum beeinflussen könnten, noch offen.

Abhängigkeit der Zinssenkungen von der Inflationsentwicklung

"Die EZB wird im Jahr 2025 voraussichtlich erneut Zinssenkungen vornehmen", äußerte Michael Field, europäischer Marktstratege bei Morningstar. Er erläuterte, dass der Markt bereits Zinssenkungen um insgesamt 100 Basispunkte antizipiert, während sowohl die US-Notenbank als auch die Bank of England ein deutlich geringeres Senkungsniveau erwarten. Die weitere Entwicklung hängt jedoch stark davon ab, ob die Inflation in Europa stabil bleibt. Aktuell liegt die Inflation bei 2,4 %, was im Vergleich zu den anderen großen Regionen die niedrigste Rate darstellt. Sollte die Inflation jedoch ansteigen, könnten diese Erwartungen hinfällig werden.

Philip R. Lane, Chefvolkswirt der EZB, betonte in einem Interview die Notwendigkeit, ein ausgewogenes geldpolitisches Vorgehen zu verfolgen, um die Inflation zu kontrollieren, ohne eine Rezession auszulösen. Er wies darauf hin, dass die EZB weiterhin datengetrieben und flexibel reagieren werde.

Die EZB hatte ihren aktuellen Zinssenkungszyklus im Juni 2024 begonnen, pausierte im Juli und nahm die Anpassungen in den folgenden Monaten wieder auf. Aktuell, Stand Dezember 2024, liegen die Leitzinsen bei:

Einlagefazilität: 3,00%
Hauptrefinanzierungssatz: 3,15%
Spitzenrefinanzierungsfazilität: 3,40%

Markterwartungen für zukünftige Zinssenkungen

Nach den Zinssenkungen um insgesamt 100 Basispunkte im Jahr 2024 rechnen Experten im Jahr 2025 mit weiteren vier oder fünf Senkungen, was den Einlagensatz bis Ende des Jahres auf 1,75 % bis 2 % drücken könnte. Die DWS prognostiziert, dass die EZB in ihren nächsten vier Sitzungen, die im Januar, März, April und Juni stattfinden, um jeweils 0,25 Prozentpunkte senken wird. Ulrike Kastens, Europaökonomin bei DWS, stellte fest, dass die EZB versuchen wird, keine Fehler zu begehen, die ihre Glaubwürdigkeit gefährden könnten. Größere Zinssenkungen von 0,5 Prozentpunkten rechtfertigt sie nur bei einer dramatischen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in der Eurozone.

Debatte um den neutralen Zinssatz

Die Diskussion um den neutralen Zinssatz, der das Wirtschaftswachstum weder anregt noch hemmt, wird als zentrale Thematik für das erste Halbjahr 2025 angesehen. Die EZB schätzt diesen neutralen Zinssatz auf 1,75 % bis 2,5 %. Amundi hat seine Prognosen für den Endzinssatz auf 1,75 % angepasst, wobei eine Erreichung im Juli 2025 erwartet wird. Sie kalkulieren mit fünf Zinssenkungen à 0,25 Prozentpunkte in diesem Jahr.

Ursachen für steigende Anleiherenditen trotz sinkender Zinsen

Trotz sinkender Leitzinsen der EZB sind die Anleiherenditen in der Eurozone gestiegen. Dies kann auf globale Marktentwicklungen und die Situation der US-Staatsanleihen zurückgeführt werden. Höhere Anleiherenditen bedeuten höhere Kreditkosten für Staaten und Unternehmen, was die Erholung des Wirtschaftswachstums hemmen könnte.

Die Renditen deutscher Bundesanleihen stiegen Ende 2024 deutlich an, während die 10-jährigen Renditen von 2,02 % im Dezember 2024 auf 2,65 % im Januar 2025 kletterten. Ein Grund dafür sind die Bedenken bezüglich der US-Finanzpolitik und die Diskrepanz zwischen Anleiheangebot und -nachfrage aufgrund des Auslaufens des Pandemie-Notkaufprogramms der EZB.

Inflationsentwicklung in der Eurozone

Die Gesamtinflation in der Eurozone ist im Dezember 2024 auf 2,4 % gesunken, nachdem sie 2022 einen Höchststand von 10 % erreicht hatte. Probleme bereitet die Kerninflation, die mit 2,7 % weiterhin hoch bleibt. Die EZB-Ökonomen betonen die Herausforderung, die Inflation in den Dienstleistungssektor zu senken.

Wirtschaftliche Aussichten und Herausforderungen

Die schrittweisen Zinssenkungen der EZB wurden von einigen Ökonomen als zu langsam kritisiert, um der stagnierenden Wirtschaft in der Eurozone entgegenzuwirken. Insbesondere Deutschland, die größte Volkswirtschaft der EU, zeigt Anzeichen eines stagnierenden Wachstums. Die Bundesbank prognostiziert für 2025 einen Rückgang des BIP um 0,2 %, während Spanien mit einem Anstieg von etwa 2 % rechnen kann.

Trotz dieser Herausforderungen äußern einige Analysten vorsichtigen Optimismus bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung im kommenden Jahr. Abschließend wird erwartet, dass Zinssenkungen positive Auswirkungen auf die Aktienmärkte haben werden, während sich die Kreditkosten für Verbraucher senken, was deren Schuldenlast mindern würde.

(Bildquelle: Tomasz Frankowski)
Finanzlotsen Hamburg GmbH

Finanzlotsen Hamburg GmbH
Jungfernstieg 7
20354 Hamburg
Deutschland
015510416916

https://www.finanz-lotsen.de

Vermögensberatung Finanzlotsen Hamburg GmbH

Die Vermögensberatung Finanzlotsen Hamburg GmbH unterstützt Sie bei der Planung und Verwaltung Ihres Vermögens. Unser erfahrenes Team bietet maßgeschneiderte Lösungen für Privatpersonen, Familien und Unternehmen.

Unsere Dienstleistungen:

Vermögensverwaltung: Strategische Planung und nachhaltige Investitionen
Altersvorsorge: Umfassende Altersvorsorgestrategie
Versicherungsberatung: Optimierung bestehender Verträge
Steuerberatung: Steuerliche Gestaltungsspielräume nutzen

Wir legen Wert auf Transparenz, Vertrauen und langfristige Beziehungen. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch!
Für den Inhalt des Artikels ist allein der verantwortlich. Pressewelle.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

Weitere Artikel: Unternehmen, Wirtschaft, Finanzen

S-IMG