(Artikel vom 11.10.2023) Energieberatung war mal ein Traumjob und ist in den vergangenen Jahren stark in Vergessenheit geraten. Nur ein relativ kleiner Anteil von Unternehmen ist aktiv geblieben. Durch die aktuellen politischen und klimarelevanten Anforderungen sind diese Betriebe im Moment hoffnungslos überlaufen. Es bieten sich deshalb viele neue interessante und sinnvolle Möglichkeiten für Menschen, die in diesen Beruf einsteigen wollen.
Traumjob Energieberatung
Die Klimaschutzprogramme und die Energieeffizienzmaßnahmen nehmen Fahrt auf. Was mit der Wärmeschutzverordnung 1977 begonnen hat und ab 2002 durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) mit der Heizungsanlagenverordnung zusammengefasst wurde, mündete 2020 in das Gebäudeenergiegesetz, das mit den Neuerungen ab 2024 auch gern als Heizungsgesetz bezeichnet wird. Was im Umweltschutz in vielen Bereichen gelungen ist, stockt im Klimaschutz. Seit fast 50 Jahren arbeiten wir in Deutschland mit Gesetzesvorhaben daran, Energie zu sparen und noch immer ist unfassbar viel zu tun. Dies gilt für Wohn- wie auch Nichtwohngebäude. Gleichzeitig verpflichtet das neue Energieeffizienzgesetz (EnEfG) ab 2024 viele Behörden, Unternehmen und Rechenzentren ebenfalls, Energie einzusparen.
Entwicklung der Energieberatung
Da seinerzeit die Einhaltung der Wärmeschutzverordnung auch geprüft werden musste, entstanden gleichzeitig mit der Wärmeschutzverordnung die ersten Energieberatungen. Hinzu kam eine Ausbildungsschwemme, bei der weit über den Bedarf durch umfangreiche Fördermaßnahmen zigtausende Menschen aus der Arbeitslosigkeit in die Energieberatung qualifiziert wurden, von denen der größte Teil aber nicht aktiv geworden ist. Heute gibt es bei der DENA etwa 13.000 zugelassene Energieberatungen, von denen aber nach Schätzung des BfEE weniger als die Hälfte aktiv ist. Auch die Ausbildungsorganisationen hatten sich in der Anzahl stark verringert und bauen sich jetzt erst durch die starke wachsende Nachfrage Stück für Stück wieder auf.MIttlerweile ist die Energieberatung auch ein festes Element in der Unterstützung von Architekturbüros bei energetischen Themen in Alt- und Neubau.
Definition Energieberatung
Energieberatung ist eine freie Bezeichnung, die nicht geschützt ist. In Deutschland existieren mit dem Deutschen Energieberater Netzwerk und dem Verband Gebäudeenergieberater im Handwerk zwei Organisationen, die über ihre Verbandsarbeit versuchen, einen gewissen Qualitätsstandard zu gewährleisten. Beide Organisationen sind heute stark überaltert und suchen nach Nachwuchs.
In der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes finden Bauherrinnen und Bauherren nachweislich qualifizierte Beraterinnen und Berater. Diese begleiten beim energieeffizienten Neubau, der energetischen Sanierung oder bei einzelnen Modernisierungsmaßnahmen - von der Detailplanung bis zur Abnahme - immer individuell und fachkompetent ein Bauvorhaben. Die Eintragung ist an bestimmte fachliche Ausbildungen gebunden, die in einem Regelheft beschrieben und von zugelassenen Weiterbildungs-Organisationen durchgeführt wird. Mittlerweile gibt es Qualifizierungsprogramme, die sowohl für branchenspezifische wie auch für nicht branchenspezifische Vorbildungen geeignet sind.
Weiterbildung tut not
Wie in vielen anderen Berufsfeldern müssen Energieberatungen Nachweise zu Projekten oder Weiterbildungen vorlegen, um ihren Status in der Energieeffizienz-Expertenliste zu behalten. Auch dies wird von vielen Organisationen angeboten. Da es häufig an den entsprechenden Dozenten fehlt, hat die Plattform energieberatung-weiterbildung.info begonnen, Dozenten für verschiedene Fachthemen zu sammeln und diese den Weiterbildungs-Organisationen zur Verfügung zu stellen. Die Plattform wächst ständig, aktuelles Beispiel sind die neuen Möglichkeiten im Bereich der Wärmepumpen. Hier entsteht gerade ein riesiger Bedarf und Energieberatungen können über Förderprogramme 90% der Schulungskosten erstattet bekommen.
Ein Beruf mit Zukunft
Der Markt für Energieberatungen nimmt erst gerade Fahrt auf und bietet eine Chance für junge Menschen aber auch für Menschen in den 60zigern, die es gegen Ende ihres normalen Berufslebens noch einmal wissen wollen und mit einer sinnvollen Tätigkeit im Angestelltenbereich - aber oft auch als selbstständiges Unternehmen ihren Weg weiter gehen wollen.
Diese Plattform hat sich zur Aufgabe gemacht, Wissen in der Energieeffizienz bei Privat- Gewerbe- und Industriebauten sowie bei Gebäuden der öffentlichen Hand zu vermitteln. Dazu stehen auf der Plattform verschiedene erfahrene Spezialisten im Bereich der Energieeffizienz für Seminare, Beratungen und Vorträge zur Verfügung. Der Autor betreut ein Netzwerk von über 8.000 Spezialisten aus diesem Bereich und unterstützt dieses Netzwerk.
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