(Artikel vom 18.04.2023) Mit Blick auf die Gaspreise und den politisch vorangetriebenen Abschied von fossilen Brennstoffen sind Wärmepumpen aktuell die Heizungsvariante Nummer 1. Doch sie anzuschaffen, ist nicht immer einfach: Materialengpässe führen vereinzelt zu längeren Lieferzeiten, Fachhandwerker:innen sind auf Monate im Voraus ausgebucht. Und: Nicht für jedes Haus sind Wärmepumpen ohne weitere Effizienzmaßnahmen geeignet. "Wer schnell Heizenergie sparen will, sollte darüber nachdenken, die Warmwasserversorgung von der Heizung abzukoppeln", rät Jörg Gerdes von der Initiative Wärme+. "Läuft sie zentral über die Heizungsanlage - egal, ob Wärmepumpe oder ein anderes System -, dann sind hygienebedingt Vorlauftemperaturen von über 60°C erforderlich. Das kann deutlich zu Lasten der Energieeffizienz gehen." Der Experte empfiehlt: "Ideal sind dezentrale, elektronische Durchlauferhitzer. Mit ihnen lassen sich rund 40 Prozent Energie sparen."
Wird Warmwasser mit einem Durchlauferhitzer bereitet, verbraucht ein Haushalt nur dann Energie, wenn auch warmes Wasser gezapft wird. Im Unterschied zu zentralen Systemen muss kein Wasservorrat kontinuierlich auf Temperatur gehalten werden und über lange Leitungswege durchs Haus zirkulieren. Das vermeidet Bereitschaftsenergie- und Verteilverluste. Die Leistung des Durchlauferhitzers kann auf den jeweiligen Einsatzbereich abgestimmt werden und über eine elektronische Temperaturregelung lässt sich die gewünschte Temperatur gradgenau einstellen. "Elektronische Durchlauferhitzer sind eine sehr effiziente Lösung zur Warmwasserbereitung. In Kombination mit Ökostrom werden sie noch ressourcenschonender", fasst Gerdes zusammen. "Die Abkopplung der Warmwasserversorgung von der Heizung ist ein wichtiger Sanierungsschritt, der Energie spart und die Umstellung auf ein erneuerbares Heizungssystem deutlich vereinfacht." Ist die Warmwasserversorgung von der Heizung getrennt, kann diese mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur arbeiten, kleiner ausgelegt und im Sommer komplett abgeschaltet werden.
Einfache Umstellung auf dezentral
Das Umstellen auf eine dezentrale Warmwasserversorgung ist mit Unterstützung eines Fachbetriebs gut machbar. Nach Rückbau des zentralen Warmwasserspeichers werden die E-Durchlauferhitzer nahe den Zapfstellen eingebaut, also im Bad, am Handwaschbecken oder unter der Küchenspüle. Alternativ eignen sich auch ein nahegelegener Hauswirtschaftsraum oder Keller als Installationsort. Nötig ist eine Elektroleitung mit 400 Volt und der Zugang zu den Warmwasserleitungen. "Für Badezimmer empfehlen wir Komfortdurchlauferhitzer, für die Küche einen Kompaktdurchlauferhitzer", erklärt Jörg Gerdes. "Sie unterscheiden sich durch ihre Leistung. Im Bad braucht man in der Regel eine höhere Menge an warmem Wasser als in der Küche." Elektronische Durchlauferhitzer haben im Schnitt eine Lebensdauer von 20 Jahren und länger und sind wartungsarm.
Mehr Informationen zur Warmwasserbereitung liefert die Broschüre "Elektronische Durchlauferhitzer" der Initiative Wärme+. Sie kann unter http://www.waerme-plus.de/downloads kostenlos heruntergeladen werden.
Über die Initiative WÄRME+
Für viele Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen stehen jetzt Investitionen in die Hauswärmetechnik an. Mit einem umfassenden Informationsangebot klärt die Initiative WÄRME+ darüber auf, wie die richtige Anlagentechnik zu einer effizienten Energienutzung in Haus und Wohnung beitragen kann. Im Fokus stehen dabei zeitgemäße Lösungen wie die Wärmepumpe, die Warmwasserbereitung mit elektronischen Durchlauferhitzern, die elektrische Fußbodenheizung und die Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Zu den Mitgliedern der Initiative zählen die Unternehmen AEG Haustechnik, Clage, Devi, Dimplex, Stiebel Eltron, Vaillant, der ZVEI - Verband der Elektro- und Digitalindustrie sowie die HEA- Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung.
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