(Artikel vom 18.09.2024) "Afrika als Selbstfahrer? Und dann gleich zehneinhalb Wochen? Ich hoffe, ihr werdet nicht überfallen und ausgeraubt". Das bekam das KrautTrotter-Team Marion und Burak einige Male zu hören, als sie sich im Herbst 2023 für ihren großen Roadtrip von Familie und Freunden verabschiedeten. Jetzt sind sie schon einige Zeit wieder aus Namibia und Botswana zurück und möchten hier erzählen, wie es sich angefühlt hat mit der Sicherheit und Kriminalität auf ihrer Reise:
Botswana und Namibia im Vergleich zu Südafrika
Wenn man den Statistiken trauen mag, gehören Namibia und Botswana zu den sichersten Reiseländern in Afrika. Kein Vergleich zu Südafrika, wo es in den größeren Städten immer wieder zu bewaffneten Überfällen kommt. Das liegt übrigens nicht daran, dass die Südafrikaner per se schlechtere oder kriminellere Menschen sind, sondern hat seinen Grund in den lockeren Waffengesetzen, wie uns ein Guide in Botswana erklärte. Dadurch kommt man in Südafrika viel leichter an Schusswaffen dran. Und was noch hinzukommt: Südafrika ist einfach viel dichter besiedelt als Namibia und Botswana. Zum Vergleich: Südafrika hat knapp 60 Millionen Einwohner. Namibia und Botswana zusammen (!) nur etwas mehr als 5 Millionen.
Wo sind hier die Menschen?
Das konnten wir auf unserer Reise selber sehen: Wir sind manchmal hunderte Kilometer gefahren, ohne einer Menschenseele zu begegnen, insbesondere in Namibia. Und so einfach es klingt: Wo keine Menschen, da keine Überfälle. Aber auch da, wo wir in den Städten sozusagen unter die Leute gegangen sind, sind wir sowohl in Namibia als auch in Botswana fast ausschließlich freundlichen Menschen begegnet. Natürlich fällt man als Tourist auf. Man wird angeschaut und manchmal auch angesprochen. Die meisten aber schienen sich nicht wirklich für uns zu interessieren, so dass wir uns meistens recht entspannt und frei in den Orten bewegen konnten.
Parkeinweiser und bettelnde Kinder in Namibia
Etwas aufdringlicher wurde es dann allerdings im Nordwesten von Namibia. In Opuwo, der Hauptstadt der Kunene-Region, konnten wir keinen Parkplatz ansteuern, ohne dass jemand sich als ungebetener Parkeinweiser anbot, um dafür ein Trinkgeld zu verlangen. Um die Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen, sind wir auf diese "Angebote" meistens eingegangen. Wirklich nervig wurde es dann, als wir weiter nördlich durchs Himbaland fuhren. Kaum ein Dorf, in dem nicht plötzlich ein oder mehrere Kinder unvermittelt auf die Straße sprangen und nach Mitbringseln oder Geld bettelten. Zum Teil so penetrant, dass wir abrupt bremsen mussten, um niemanden zu gefährden.
Gut gemeint, aber schlecht gemacht
Wir sind ganz ehrlich: Wir haben den Kindern aus Überzeugung nie etwas gegeben, auch wenn es uns oft sehr leid tat. Denn schuld an dem Verhalten dieser Kinder sind vor allem wir Touristen. Wir sind einigen Europäern begegnet, die es sich fast zum Sport gemacht haben, unzählige kleine Geschenke wie Kugelschreiber und Süßigkeiten von zuhause mitzubringen und sie neben etwas Geld unter den Kindern zu verteilen. Das setzt völlig falsche Anreize. Denn die Kinder werden von ihren Eltern zum Teil gezielt auf die vorbeifahrenden Touristen angesetzt, anstatt zur Schule zu gehen. So laufen die Kinder Gefahr, Analphabeten zu bleiben und niemals aus dem Teufelskreis der Armut herauszukommen.
Botswaner sind nett, Namibier auch
Trotz dieser (wohlgemerkt) wenigen negativen Erfahrungen, haben wir uns in Namibia und Botswana zu keinem Zeitpunkt wirklich unsicher gefühlt. Wir sind fast ausschließlich höflichen, freundlichen, hilfsbereiten und liebenswerten Menschen begegnet, die unsere Reise zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben. Im Vorfeld hatten wir viel von der etwas schroffen und abweisenden Art der Bevölkerung Botswanas gehört und gelesen. Wir aber empfanden die Menschen in Botswana eher als stolz und angenehm zurückhaltend, ja manchmal sogar etwas schüchtern. Doch wenn man sie höflich ansprach, war das Eis fast immer gebrochen, und sie begegneten uns mit einem Lächeln und großer Hilfsbereitschaft.
Resümee: Fahr(t) hin!
Natürlich können wir nur von unseren Erfahrungen berichten. Man kann immer zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort sein, in Namibia, Botswana wie überall sonst auch auf der Welt. Daher soll unser Bericht niemanden zu Leichtsinn verleiten, zumal wir gerade für Menschen in Afrika in unermesslichem Wohlstand leben. Wir haben versucht, uns so unauffällig wie möglich zu verhalten, um keine Begehrlichkeiten zu wecken. Klar sollte sein, dass man nicht mit teurem Schmuck oder anderen Wertgegenständen rumprahlt oder seinen "Reichtum" offen zu Tage trägt. Außerdem haben wir es vermieden, in Städten nach Einbruch der Dunkelheit durch die Straßen zu laufen. Am Ende muss jeder selber wissen, wieviel Sicherheitsgefühl er braucht. Wir meinen jedenfalls: Wenn man den gesunden Menschenverstand einschaltet und auf einige Basics achtet, sind Namibia und Botswana wundervolle Länder für Selbstfahrer.
Noch mehr Sicherheit bieten allerdings organisierte Reisen in der Gruppe. KrautTrotter Safaris bietet im Mai 2025 eine Sonderreise nach Namibia an, mit persönlicher Reisebegleitung durch das KrautTrotter-Team Marion und Burak.
(Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.)
Marion Balczun-Kocer wagte nach über 30 Jahren den Berufsausstieg als Apothekerin. Sie gründete im Februar 2024 KrautTrotter Safaris als Spezialagentur für Afrikareisen. Hier vereint sie Reiseleidenschaft, Afrika-Expertise und Ihre langjährige Erfahrung im Kunden-Management.
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