(Artikel vom 08.08.2024) Das Schaubergwerk Saalfelder Feengrotten hat seit seiner Eröffnung im Jahre 1914 unzählige Besucher aus nah und fern angezogen und bis heute nichts von seiner Faszination verloren.
Bekannt als die "farbenreichsten Schaugrotten der Welt" mit farbenprächtigen Tropfsteinen und schillernden Grottenseen hat es das einstige Bergwerk "Jeremias Glück" sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Heute wurde der 20-millionste Besucher der Feengrotten begrüßt.
Die Geschäftsführerin der Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH, Frau Yvonne Wagner, gratulierte der freudestrahlenden Besucherin Gabriela Schubert aus Leuna (Sachsen-Anhalt) und überreichte ihr einen prall gefüllten Präsentkorb mit Thüringer Spezialitäten und Erinnerungen an den Feengrotten-Besuch. Frau Schubert war heute zum dritten Mal zu Besuch im Feengrottenpark und wollte sich das Schaubergwerk gemeinsam mit Ihrer Familie anschauen.
Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow und der Bürgermeister der Stadt Saalfeld Dr. Steffen Kania ließen es sich nicht nehmen, diesem besonderen Ereignis beizuwohnen und Frau Schubert persönlich zu beglückwünschen.
20 Millionen Feengrottenbesucher- dies ist zugleich ein Anlass für einen Rückblick auf die Besucherentwicklung des Thüringer Besuchermagneten.
Die Geschichte der heutigen Schaugrotten begann vor 110 Jahren wie ein Märchen: Während der Weihnachtszeit im Jahr 1913 offenbarte die Natur ihr schönstes Geheimnis. Mutige Forscher entdeckten am 22. Dezember 1913 eine fast vergessene Grube und standen plötzlich vor einem großen Hohlraum, der im Laufe der Zeit zu einer faszinierenden unterirdischen Welt wurde. Sie hatten den "Märchendom" gefunden, den wohl schönsten Teil der heutigen Grotten.
Der damalige Besitzer, der Berliner Bankkaufmann Adolf Mützelburg, spielte eine wegweisende Rolle bei der Entwicklung der Feengrotten. Er ließ die entdeckten Grotten in kürzester Zeit zu einem Schaubergwerk ausbauen und machte dieses Naturwunder für die Öffentlichkeit zugänglich. Bereits fünf Monate nach der Entdeckung des Märchendoms, am 31. Mai 1914, konnten die ersten Besucher unter Tage im Licht der elektrischen Beleuchtung willkommen geheißen werden.
Die Eröffnung der Feengrotten wurde zu einem großen Anziehungspunkt für die Stadt Saalfeld. In Werbeprospekten und Reiseführern wurden die Feengrotten mit Superlativen beschrieben, zum Beispiel als "Thüringens größte Sehenswürdigkeiten, tausendfarbig, in wunderbarsten Formen, ein Märchenland im 20. Jahrhundert, das 7. Weltwunder!". Trotz des anfänglichen Besuchererfolgs flachte das Interesse bald ab, als der Erste Weltkrieg im Juli 1914 begann, was Mützelburg zur vorübergehenden Schließung zwang.
Nach dem Ersten Weltkrieg stiegen die Besucherzahlen wieder an, besonders durch Erholungsaufenthalte für "Sommerfrischler". Ab den 1920er Jahren verkehrte eine feengrotteneigene Buslinie zwischen Bahnhof, Saalfelder Markt und Garnsdorfer Tal. Jährlich kamen rund 100.000 Besucher in die Feengrotten.
Die herrliche Kulisse des Märchendoms inspirierte Siegfried Wagner, ein Bühnenbild für die Oper "Tannhäuser" zu gestalten, dass in den 1920er Jahren bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen aufgeführt wurde. In den 1930er Jahren organisierte der größte Reiseveranstalter seiner Zeit, "Kdf", Tagestouren, die zahlreiche Besucher in die Stadt Saalfeld und die Feengrotten lockten.
Im Außengelände des Feengrottenparks entstanden um 1911 das Cafehaus "Grottenschenke" und 1926/27 das "Quellenhaus", das hauptsächlich als Forschungsinstitut und Abfüllort der Saalfelder Heilquellen diente. 1938 wurde der Brunnentempel als Ausschankort des Heil- und Mineralwassers hinzugefügt. Nach der Entdeckung der gesundheitsfördernden Grubenluft im Jahr 1937 wurde in den Feengrotten der Naturheilstollen "Emanatorium" eröffnet, der der erste seiner Art in Deutschland war.
Adolf Mützelburg hatte bereits mit den Auswirkungen von Inflation und Weltwirtschaftskrise zu kämpfen, als er am 25. Oktober 1931 starb und seiner Witwe ein hoch verschuldetes Unternehmen hinterließ. Die Stadt und der Landkreis Saalfeld sprangen als je zur Hälfte Eigentümer ein und öffneten die Feengrotten für die Öffentlichkeit.
Die Entdeckung der neuen Grotte "Mützelburg" 1931 und die Erschließung des sogenannten Butterkellers im Mai 1935 erweiterten den Rundgang durch die Feengrotten erheblich. Durch die nationalsozialistische Bewegung "Kraft durch Freude" kamen immer mehr Besucher nach Saalfeld. Allein im Jahr 1937 besuchten 200.000 Menschen die Feengrotten.
Nach einem vorübergehenden Rückgang des Fremdenverkehrs während des Krieges erlebten die Feengrotten in den 1950er Jahren einen erneuten Aufschwung. Sonderzüge fuhren wieder ein, und die Feengrotten wurden zu einem Ziel für Brigadefahrten, Ferienlagergruppen und FDGB-Urlauber. Das Spitzenjahr 1955 verzeichnete fast 448.000 Besucher - ein Rekord, der bisher nie wieder erreicht wurde.
Nach der politischen Wende von 1989/90 wurde die Stadt Saalfeld 1996 alleiniger Eigentümer der "Saalfelder Feengrotten und Heilstollen GmbH". Seitdem wurden bis zu knapp 230.000 Besucher verzeichnet. Der Feengrottenpark wurde erweitert, historische Gebäude saniert und restauriert. Im Jahr 2000 erfolgte die Umbenennung in "Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH", da auch die Aufgaben der städtischen Tourist-Information in die Gesellschaft integriert wurden.
Ein besonderer Höhepunkt der jüngeren Feengrotten-Geschichte war die Eröffnung eines gänzlich neuen Erlebnisbereiches, des Feenweltchens oberhalb der Schaugrotten. Der Abenteuerfreizeitpark verzaubert seit August 2007 Groß und Klein und lädt ein, die Welt der Feen und Naturgeister zu entdecken. Mit der Errichtung des Feenweltchens wurde ein erster wichtiger Schritt bei der Neuausrichtung der Feengrotten als ein familienfreundliches Ausflugsziel umgesetzt. Auch die Verweildauer im Feengrottenpark konnte deutlich erhöht werden.
Einen weiteren Meilenstein stellte die Eröffnung des Erlebnismuseums Grottoneum im Juni 2011 dar. Das Grottoneum macht den Besuch der Feengrotten zusätzlich erlebbar und lädt ein, den vielen Geheimnissen der des Schaubergwerkes selbst auf die Spur zu gehen. Über 20 Wissens- und Mitmach-Stationen vermitteln Spannendes und Interessantes über den historischen Bergbau, die Tropfsteine und Mineralien.
Eine Tradition ist seit Eröffnung aber geblieben. Ob wenig oder viele Besucher, ob schwarz-weiß oder farbig, das Besucherfoto mit Schutzumhängen wird vor jeder Feengrottenführung angefertigt. Das traditionelle Besucherfoto ist wie von 100 Jahren ein fester Bestandteil der Führung und hält das Besuchserlebnis fest.
Im Jahr 2024 feiern die Saalfeder Feengrotten nicht nur ihr 110- jähriges Bestehen als Schaubergwerk, sondern auch die erfolgreiche Geschichte eines Thüringer Besuchermagneten mit mehr als 20 Millionen Besuchern aus aller Welt.
Und die Geschichte vom Bewahren eines von der Natur geschaffenen Erbes und Weiterentwicklung einer modernen, attraktiven Erlebniswelt wollen die Feengrotten auch zukünftig fortsetzen und so den Ruf der Feengrottenstadt Saalfeld weiter hinaus in die Welt tragen.
Die Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH ist eines der größten Tourismusunternehmen in Thüringen und vermarktet das Ausflugsziel Feengrotten, den Erlebnispark Feenweltchen sowie zahlreiche Zusatzangebote, wie zum Beispiel untertägige Hochzeiten, Inhalationskuren, Gruppenreisen u.v.m.
Für den Inhalt des Artikels ist allein der verantwortlich. Pressewelle.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.