
Stuttgart-München 7_25.- Vom Doktor der Jurisprudenz, sowie vom Staatsbeamten zum erfolgreichen Krimi-Autor - die Biografie des Schriftstellers Georg Brun ist facettenreich. Seine schriftstellerischen Erfolge beachtlich. Vor allem seine München-Krimis haben es ihm angetan. Mit "Liebesfalle" präsentiert er nun sein neuestes Werk - erschienen beim Verlag Sparkys Edition.
Wir wollen im Gespräch mit dem Schriftsteller erfahren, wie kriminell München ist und was hinter seinem Erfolg steckt.
Georg Brun, Sie haben eine sehr vielfältige und spannende Biografie. Möchten Sie uns ein paar Ihrer Lebensstationen verraten?
Nun ja, mein Lebensweg war nicht im klassischen Sinn geradlinig. Mit 17 habe ich eine Ausbildung bei der bayerischen Polizei begonnen und im Anschluss rund fünf Jahre im Bayerischen Landeskriminalamt gearbeitet. Nach dem Abitur am Abendgymnasium habe ich in München Jura studiert und promoviert, in Landshut das Referendariat gemacht und bin dann an die Uni zurückgekehrt, ehe ich ins Wissenschaftsministerium wechselte. Dort durfte ich rund 29 Jahre Forschung begleiten. Jetzt bin ich im Ruhestand.
Wie kam es zur Schriftstellerei?
Schreiben und Geschichten erzählen war von jeher meins, aber bis ich mich ernsthaft damit auseinandersetzte, hat es gedauert. Schließlich hatte ich meine Sprache gefunden und mit 30 Jahren meinen ersten Roman veröffentlicht, der von der Kritik wohlwollend aufgenommen wurde. Bis zum Jahr 2006 folgten dann weitere, vor allem historische Romane. Nach langer berufsbedingter Schreibpause habe ich mit dem Ruhestand angefangen, Kriminalromane zu schreiben und in diesem Genre meine literarische Heimat gefunden.
Hat Ihr beruflicher Werdegang Einfluss auf die schriftstellerischen Inhalte und können Sie Ihre Erfahrung dort mit einbringen?
Mein Krimi-Debüt gab ich mit der jungen Rechtsanwältin Olga, deren 5. Fall nun mein Erstling bei Sparkys Edition ist. In den ersten drei Fällen ermittelt Olga in einem Umfeld, das mit meinen Tätigkeitsgebieten im Ministerium zu tun hatte. Natürlich fließt in die Krimis das eine oder andere aus der Zeit im LKA mit ein. Da mir mein späterer Beruf viele Begegnungen mit interessanten Menschen eintrug, spiegelt sich das wohl ein wenig in meinen Figuren.
Was bedeutet für Sie München und warum haben Sie München als Tatort ausgewählt?
München ist meine Heimat, München ist eine spannende und bunte Stadt. Hier wollte ich Olga zuhause sein lassen, auch, damit sich die Leserinnen und Leser mit den Handlungsorten identifizieren können. Allerdings braucht es für viele Orte etwas Fantasie, um sie in München zu entdecken.
Ist München ein besonders kriminelles Pflaster?
Im Gegenteil. Seit vielen Jahren behauptet München im Ranking der deutschen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern den 1. Platz als sicherste Großstadt Deutschlands.
Worin sieht der Autor selbst den Erfolg?
Da stellt sich die Frage: Was ist Erfolg? Für mich geht es hier nicht um Verkaufszahlen, sondern um die Frage: Konnte ich mit meiner Geschichte Menschen erreichen? Wenn eine Leserin sagt, sie konnte das Buch nicht weglegen, dann ist das Erfolg. Wenn ein Leser meint, er habe sich nach meinem Roman für das entsprechende Thema interessiert, dann ist das ein Erfolg. Natürlich ist es schön, wenn diese Erfolge sich bei vielen Leserinnen und Lesern einstellen, entscheidend aber ist: Die erzählte Geschichte muss berühren.
Sind es ein Stück weit auch die eindrucksvoll herausgearbeiteten Figuren?
Romanfiguren müssen die Leserinnen und Leser interessieren, positiv oder negativ. Den Hauptfiguren etwas Unverwechselbares einzuhauchen ist mein Bestreben, und wenn dann jemand sagt, von dem und dem oder der und der wolle er noch mehr lesen, weiß ich, dass es gelungen ist.
Inspirieren lasse ich mich auch vom Schicksal benachteiligter Menschen. Kein Roman von mir kommt ohne einen "kleinen David" aus, der es mit dem "Goliath des Schicksals" aufnehmen muss. Ich will Minderheiten, Randgruppen oder ganz einfach "armen Schweinen" und "Underdogs" ein wenig Gehör verschaffen - in der Hoffnung auf etwas Toleranz in unserer Welt.
Wie kommt man zum Genre des Krimis und Thrillers? Ist das eine bewusste Entscheidung oder fliegt einem das Thema förmlich zu?
Nach meiner Schreibpause habe ich mir bewusst das Krimi-Genre ausgesucht. Ich will spannende Geschichten erzählen, die unterhalten und jeweils ein aktuelles oder menschlich berührendes Thema haben. Die Themen wiederum liegen auf der Straße.
Wie haben Sie sich die Schreibkunst angeeignet? Hatten Sie Mentoren?
Zuerst einmal habe ich früher sehr viel gelesen. Dann gab es einige "Fingerübungen". Als Jurist wird Sprache zum Handwerkszeug, auch wenn juristische Schriftsätze selten erbauende Literatur darstellen. Mit der Zeit hat sich meine erzählende Sprache dann entwickelt. Mentoren hatte ich keine, aber ich hatte das Glück, am Anfang jeder Schreibphase gute Lektorate zu erhalten.
Was bedeutet für Sie der Wechsel zu Sparkys Edition.
Der Wechsel zu einem neuen Verlag ist stets auch ein Abenteuer, auf das ich mich als Autor einlasse. Bei Sparkys sehe ich zum einen Potenzial für die Zukunft. Der Verlag pulsiert, nimmt Fahrt auf, das gefällt mir. Zudem gibt es bei Sparkys eine kleine, aber feine Autorenfamilie; hier erlebe ich kreatives Miteinander, und das gefällt mir sehr. Sparkys soll meine literarische Heimat werden, sozusagen mein "Hausverlag", der mein Werk pflegt. Auf diesem Fundament will ich im Gegenzug dem Verlag helfen, auf seinem Weg weiter voranzukommen, denn das Motto von Sparkys finde ich rundum überzeugend: Heimat für besondere Bücher, über die man nicht einfach hinwegliest.
Worum geht es im neuesten Werk "Liebesfalle"?
Olga soll ihrem Kollegen Wilfried Löffler helfen, der Probleme mit seiner Bank bekam, nachdem er einen gefälschten Scheck eingelöst hat. Eigentlich dachte er, einer Krankenschwester, die in Afghanistan arbeitet, zu helfen. Für Olga ist jedoch klar: Löffler ist auf eine Betrügerin reingefallen. Nur wahrhaben will er es nicht und schickt ihr fleißig weiterhin Geld. Zu gern würde Olga ihn seinem Schicksal überlassen, doch plötzlich erhält sie selbst bedrohliche Nachrichten, die sie mitten hineinziehen in die Welt des Scamming.
Es gibt viele Menschen in unserer Gesellschaft, die sich nach Zuneigung, Wärme und Liebe sehnen. Vielfach einsame Menschen. Die vertrauen oft auf Begegnungen im Internet und werden immer wieder gnadenlos ausgenutzt. Da bauen Chatpartner Vertrauen auf, nur um dann zu versuchen, an das Geld der Opfer zu gelangen. Viele fallen auf diese miesen Tricks herein. Da können die ganzen Ersparnisse futsch sein, da wird Vertrauen missbraucht und zerstört. Das hat mich menschlich bewegt, darüber wollte ich schreiben.
Man kann "Liebesfalle" mit Genuss lesen, selbst wenn man die vorherigen Fälle nicht kennt.
Wie sieht ein erfolgreicher Autor die Zukunft des Buches? Wo sieht er die Zukunft des Geschichtenerzählens?
Der Stellenwert des gedruckten Buches hat sich in den zurückliegenden 30 Jahren gewandelt. Es steht in Konkurrenz zu EBooks und diversen weiteren modernen Medien. Es werden je Titel deutlich weniger Bücher gekauft als früher, aber es werden immer noch viele Bücher gekauft. Ein Buch ist einfach auch ein haptisches Vergnügen. Man kann darin blättern, man kann es riechen, anfassen und darin herumkritzeln, es nach Jahren aus dem Regal ziehen und im Damals schwelgen. Kurzum: das gedruckte Buch ist unkaputtbar.
Die Zukunft des Geschichtenerzählens? Solange es Menschen gibt, werden sie Geschichten erzählen und hören oder lesen wollen. Selbst die modernen Kurzformate in den sozialen Medien erzählen Geschichten, vielfach mit Bildern unterlegt. Ist nicht jeder Post auf Insta, fb oder oder oder bereits eine kleine Geschichte?
Für Ihre Premieren-Lesungen, die in Kürze in München anstehen, wünschen wir Ihnen viel Erfolg.
Vielen Dank.
Das Gespräch führte Hubert Romer.
Text kann - auch in Auszügen - kostenfrei verwendet werden.
Ein digitales Belegexemplar wird erbeten.
Der Autor steht für weitere Gespräche gerne zur Verfügung.
Ein Rezensionsexemplar kann zugesandt werden.
Die Geschichte - Inhalt:
Lange hat es Olga Swatschuk nicht an der Universität ausgehalten.
Eine Pandemie und eine Doktorarbeit später drängt es sie danach, endlich wieder als Anwältin tätig zu werden. Das Anliegen ihres Kollegen Wilfried Löffler ist jedoch nicht das, was sie sich erhofft hat.
Löffler hat Probleme mit seiner Bank bekommen, nachdem er einen gefälschten Scheck eingelöst hat. Eigentlich dachte er, damit seine Social-Media-Bekanntschaft zu unterstützen, die für die WHO als Krankenschwester in Afghanistan arbeitet.
Für Olga ist jedoch klar: Löffler ist auf eine Betrügerin reingefallen.
Nur wahrhaben will er es nicht und schickt ihr weiterhin Geld.
Zu gern würde Olga ihn seinem Schicksal überlassen, doch plötzlich erhält sie selbst bedrohliche Nachrichten, die sie mitten hineinziehen in die Welt des Scamming.
Liebesfalle ist der fünfte Band der München-Krimi-Reihe rund um die Anwältin Olga Swatschuk.
Intention zum Buch:
Zentral geht es um Liebesbetrug ("Scamming") im Internet - dieses seit Jahren bekannte Phänomen stürzt viele Menschen in echtes Unglück. Wie es Menschen, die sich einsam fühlen und die sich mit dem Knüpfen von Kontakten schwertun, in diesem Kontext ergeht, hat mich berührt und bewegt.
Im System dieser Internet-Betrugsmasche gibt es Handlanger, die letztlich von den Hintermännern ebenfalls ausgebeutet werden - das Schicksal der Täterin, die auf besondere Weise selbst zum Opfer wird, hat mich ebenso interessiert.
Dies ist Olgas 5. Fall - es ist cozy crime und auf eine spezielle Art sozusagen auch ein Liebesroman.
Titel: "Liebesfalle - Olga ermittelt"
Autor: Georg Brun
Genre: Krimi
Umfang: 292 Seiten
ISBN: Softcover: 978-3-949768-45-3
Maße: 13,5 x 21,5 cm
Preis Softcover: 16,50 EUR
Erscheinungsdatum: August 2025
Der Autor:
In München am 10. Januar 1958 geboren. Schule bis zur Mittleren Reife, danach acht Jahre Polizeidienst, zuletzt von 1979 bis 1983 im Bayerischen Landeskriminalamt. Abitur am Münchner Abendgymnasium, danach Jurastudium in München.1990 Promotion (Dr. jur.) in München. 1992 Zweites Juristisches Staatsexamen.Von 1992 bis 1993 Assistent an der LMU München. Von 1993 bis 2021 im Bayerischen Wissenschaftsministerium tätig. Seit März 2022 im Ruhestand und seit November 2021 Autor von Kriminalromanen.
Georg Brun gehörte der Autorenvereinigung "Die Kogge" an und war im Vorstand der Deutschen Schillerstiftung von 1859. 1989 erhielt er den Bayerischen Literaturförderpreis, 1997 ein Aufenthaltsstipendium der Casa Baldi.
Seit 2023 Mitglied im SYNDIKAT e.V.
1988 Bayerischer Förderpreis für Literatur
1996 Stipendium Casa Baldi
Bibliografie
"Das Vermächtnis der Juliane Hall" - München 1988, nymphenburger
"Der gläserne Mond" - München 1990, nymphenburger
"Ein Vogel singt auf Mykonos" - München 1992, nymphenburger
"Fackeln des Teufels" - München 1998, Langen-Müller
"Das Vermächtnis der Katharer" - München 2000, Langen-Müller
"Der Engel der Kurie" - Berlin 2002, aufbau
"Der Augsburger Täufer" - Berlin 2002, aufbau
"Der Magier" - Berlin 2006, aufbau
"Bodenloser Fall" - Ein München-Krimi. Olga ermittelt. München, 2021, bookspot
"Gewissenlose Wege" - Ein München-Krimi. Olga ermittelt. München, 2022, bookspot
"Spüre meinen Zorn" - Nathan Weiß ermittelt. München, 2023, bookspot
"Grenzenlose Gier" - Ein München-Krimi. Olga ermittelt. München, 2023, bookspot
"Liebe meine Farben" - Nathan Weiß ermittelt. München, 2023, bookspot
"Venusgold" - Ein München-Krimi. Olga ermittelt. München, 2024, bookspot
"Stirb für Damals" - Nathan Weiß ermittelt. München, 2025, bookspot
"Aktien, Tango & Tod", Frankfurt, 2025, Legionarion crime
(Bildquelle: @Sparkys Edition)
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22. Juli 2025 | ID: 26364 | Artikel löschen
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Über Sparkys Edition
Das Label Sparkys Edition wurde im Sommer 2020 etabliert. Von Anbeginn an führt Verleger Hubert Romer die Geschäfte.
Sitz des Verlages ist in Kirchheim/Teck und Stuttgart
Als unabhängiger Verlag steht Sparkys Edition für starke Charaktere, sowie besondere Geschichten und Botschaften.
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