(Artikel vom 18.04.2023) 39 Prozent der globalen CO2-Emissionen verursacht jährlich der weltweite Gebäudesektor - Dies lässt sich hoffentlich verbessern? Im Gespräch mit Christian Ludes und Adrian Mende, Immobilienexperten aus Oldenburg in Niedersachsen.
Architekten arbeiten seit Jahrzehnten an Konzepten für nachhaltige Gebäude. Vor über zehn Jahren las ich in einer Englischklausur über das "Ökoschiff" Turanor. Das Doppelrumpfboot wurde am 1. April 2010 auf den Namen Turanor getauft. Der Name stammt aus der Tolkien-Saga Herr der Ringe und bedeutet "Stärke der Sonne". Der Antrieb erfolgt durch vier Elektromotoren, die insgesamt eine Leistung von 176 Kilowatt (239 PS) aufweisen. Die Idee des Öko-Schiffs lehnt sich an die Welt der Tolkien-Romane. Wie das Hobbit-Haus, das in einen Hügel eingebettet und mit Wind- und Sonnenenergie betrieben wurde, als zukünftige effiziente und nachhaltige Wohnformen im Gegensatz zu Tolkiens wohl eher die konservative Grundhaltung, die sich nach seinem "merry old England" sehnte. Ist J. R. R. Tolkiens (1892-1973) Werk "Der Herr der Ringe" in Bezug auf die harsche Kritik an der Umweltzerstörung als hochmodern anzusehen?
Seitdem haben nachhaltige Gebäude das Reich der Hobbit-Häuser verlassen. Das Thema Nachhaltigkeit ist fest im European Green Deal für eine Wachstumsstrategie mit Investitionsplan für den Gebäudesektor und die Bauwirtschaft verankert, damit weiterer Umweltzerstörung effektiv entgegengewirkt wird, gibt Christian Ludes, Immobilienexperte und Projektentwickler aus Oldenburg zu bedenken. Sogar J.R.R. Tolkiens hatte vielleicht schon eine Vorahnung, dass die Natur Schutz und Sicherheit benötigt. Bis 2050 soll die europäische Immobilien- und Bauwirtschaft klimaneutral werden, darauf hat sich die Europäische Union geeinigt. Städte, Gemeinden und Dörfer stehen vor den Herausforderungen der CO2-Neutralität. Von Kohlenstoff neutralen Wolkenkratzern bis hin zu vertikalen Wäldern - was bedeutet ein nachhaltiges Gebäude?
Was macht ein nachhaltiges Gebäude aus?
Der Oldenburger Christian Ludes sagt, dass Nachhaltigkeit in einem Gebäude viele Aspekte umfasst, angefangen bei den verwendeten Materialien, Umweltaspekten beim Bau, dem Wasserverbrauch bis hin zur Belüftung des Gebäudes. Angesichts des sich verschärfenden Klimawandels stehen Architekten vor der schwierigen Aufgabe, ihre Gebäude sowohl umweltfreundlich als auch anpassungsfähig an künftige Innovationen zu gestalten. "Ein Beispiel in Deutschland ist das Revival des Holzbaus", sagt Ludes. 21,3 Prozent der 2021 genehmigten Wohngebäude in Deutschland basieren auf Holzbauweise.
Der Green Deal fokussiert sich für den Gebäudesektor im Besonderen auf energie- und ressourcenschonendes Bauen und Renovieren. "Untersuchungen belegen, dass fast 40 Prozent des Energieverbrauchs in Europa auf Gebäude entfallen und die Renovierungsquote im Wesentlichen viel zu gering ausfällt, sie liegt zwischen 0,4 und 1,2 Prozent", erklärt der Oldenburger Christian Ludes. Nicht vergessen werden darf, dass in der EU 50 Millionen Verbraucher Schwierigkeiten beim Heizen ihrer Wohnungen haben. Eine EU-weite Herausforderung stellt die Steigerung der Renovierungs- und Sanierungsquoten dar, damit Energiekosten gesenkt werden, Energiearmut verringert und die Klimaziele erreicht werden können, fügt Ludes hinzu.
Die Europäische Kommission will zur Erreichung der Ziele die Rechtsvorschriften über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden durchsetzen, zudem Möglichkeiten schaffen, dass Emissionen von Gebäuden in den europäischen Emissionshandel einbezogen werden. Durch die Überarbeitung der Bauprodukteverordnung soll sichergestellt werden, dass die Gestaltung neuer und renovierter Gebäude in allen Phasen den Erfordernissen der Kreislaufwirtschaft entspricht, damit dies zu einer verstärkten Digitalisierung und Sicherung der Klimaverträglichkeit des Gebäudebestands führt.
Was sind spezifische Merkmale eines "grünen" Gebäudes?
Wärmeerhaltung: Wärme ist das bei weitem am meisten verschwendete Nebenprodukt von Energie. Je mehr Wärme verloren geht, desto mehr Strom verbraucht ein Haus - vor allem, wenn wir im Winter die Heizkörper aufdrehen. Daher besteht eine Herausforderung in der Isolierung. Häuser verlieren fast 50 Prozent der Wärme durch ungedämmte Wände und Dächer und ungenügender Fensterverglasung. Durch eine effiziente Verglasung werden mindestens 10 Prozent der Wärme eingespart, wie auch bei der richtigen Verwendung von Bodenbelägen.
Nachhaltige Standortentwicklung und umweltverträgliche Ressourcen Verwendung stehen genauso im Fokus, wie der sparsame Umgang mit Wasser und Energie, gibt Adrian Mende zu bedenken. Zur Umweltverträglichkeit gehören recycelte Kunststoffe, biologisch abbaubare Materialien, die Nutzung erneuerbarer Energien, die Verwendung von Materialien aus der Region und die Verringerung des Abfallaufkommens. Effiziente Einsparmöglichkeiten:
Erneuerbare Materialien wie Holz, sie sollten nicht-erneuerbare Ressourcen ersetzen. Um zu verhindern, dass Wärme entweicht, eignen sich zur Isolierung Holzpellets.
Auffangen von Regenwasser zur Verwendung im Gebäude.
Recycelter Stahl: Viele recycelte Metalle behalten ihre früheren Eigenschaften bei, so dass die Verwendung von recyceltem Stahl im Bauprozess die Energieverschwendung bei der Herstellung von neuem Stahl einspart.
Weitere Beispiele sind Bambus, Stroh, Lehm und recycelter Gummi.
"Eine weitere Möglichkeit, die CO2-Bilanz eines Gebäudes zu verbessern, ist die Nutzung grüner Energiequellen", erklärt Adrian Mende. Sonnenkollektoren auf Dächern und Wänden, Windturbinen liefern Strom und drehen sich sanft daneben. Die Zukunft der Architektur sollte erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie, Photovoltaik, Blockheizkraftwerke beispielsweise berücksichtigen
Sanierte Gebäude
Nachhaltige Bauherren müssen ihre Gebäude nicht von Grund auf neu errichten. Bei vielen bestehenden Gebäuden besteht die Möglichkeit, die Umweltbedingungen zu verbessern. Was kann verändert werden, um dies zu erleichtern?
Mehr Grünflächen.
Bessere Isolierung.
Einsatz von sauberer Energie.
Immobilienmarkt für nachhaltige Gebäude
Angesichts der Tatsache, dass es mehr umweltbewusste Hauskäufer ist, ist es nicht überraschend, dass der Markt für nachhaltige Häuser einen historischen Höchststand erreicht hat. Wer wünscht sich nicht, mitten in der Stadt zu leben, aber anstatt auf eine graue Betonwüste auf üppiges Grün zu blicken? Dies verfolgt die sogenannte grüne Architektur: Dächer und Fassaden, Balkone und Terrassen erfreuen den Betrachter mit bunten Blumen, frischen Kräutern, Obst und Gemüse. Parks und Anlagen laden zum Joggen, Schlendern und Entspannen ein. Adrian Mende weiß, dass Architekten und Stadtplaner mit Weitsicht neu planen und dies Wirklichkeit werden lassen wollen, statt nur eine Trendentwicklung.
Was müssen wir tun, um nachhaltiges Bauen zu fördern?
Wir müssen sicherstellen, dass wir den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden und gleichzeitig die ökologischen Grenzen nicht überschreiten. Wir müssen die Elemente verwenden, die ständig verfügbar sind und nachwachsen. Wenn wir die Umwelt respektieren, wird ein Gebäude sofort nachhaltiger. Welche Fragen sollten wir also stellen?
Was brauchen die Menschen?
Welche Materialien können wir verwenden?
Wie soll das Gebäude mit Energie versorgt werden?
Wie wird es sich auf die Umwelt auswirken?
Wird es eine kosteneffiziente Alternative zu anderen Gebäuden sein?
Wie können wir das Gebäude als sicheren Lebensraum verkaufen?
Tausende von Innovationen und Entwicklungen bei nachhaltigen Gebäuden haben diese zu einer klaren Alternative zu herkömmlichen Gebäuden gemacht. Sie sind oft billiger, effizienter und einfacher zu bewohnen als andere Gebäude. Es ist jedoch wichtig, dass dies den verunsicherten Verbrauchern vermittelt wird, damit sich die Branche zu einem lukrativen und nachhaltigen Sektor entwickeln kann.
V.i.S.d.P.:
Morgan Anne
Student & Blogger
Morgan Anne ist eine englische Studentin, die ihren Bachelor-Abschluss in internationaler Politik an der University of London Institute in Paris macht. Morgan Anne ist seit 2022 bei ABOWI-Reputation.com. Im Blog bossert-engeneering.de finden sich Wissen rund um Digitalisierung, der technischen Weiterbildung und der Innovation. Ihre eigene Zukunft sieht sie als Kommunikatorin, im Journalismus oder für eine politische Gruppe. Ihre Interessen liegen in den Bereichen Gesundheit und Fitness, Reisen, Biologie und Politik. Du erreichst uns unter contact@abowi.com.
Über die Projektentwickler Christian Ludes & Adrian Mende:
Christian Ludes und Adrian Mende sind Projektentwickler für Immobilien aus Oldenburg in Niedersachsen, im Investment- und Immobilienbereich und berät bei jedem Schritt. Auf ein Netzwerk mit Top-Spezialisten und Knowhow, das zum Erfolg führt, können Ludes und Mende zugreifen. Gerne geben die Projektentwickler Christian Ludes und Adrian Mende ihre langjährige Erfahrung an Kunden und Mandanten weiter.
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