(Artikel vom 28.07.2023) Zunächst war die Freude unter Sparern groß: Die Zinsen steigen endlich wieder. Doch Kunden von Lebensversicherungen gehen dabei leer aus.
Das Geschäftsmodell der Lebensversicherungen hat Nachteile.
Jeder Investor ist sich bewusst: Eine Lebensversicherung mag zwar keine übermäßig hohe Rendite bieten, doch sie minimiert das Risiko eines erheblichen Verlusts.
Genau mit diesem Versprechen haben die Anbieter ihre Produkte beworben.
Es ist daher nicht überraschend, dass Lebensversicherungen bei konservativen Anlagezielen beliebt waren. Menschen schlossen diese Verträge ab, um ihre Angehörigen abzusichern oder ein stabiles Einkommen im Alter zu gewährleisten.
Dies bot ihnen die Sicherheit, dass Schwankungen an den Märkten nicht die Gefahr eines Verlustes für ihre Investition bedeuten.
Um diese Erwartungen zu erfüllen, investierten Lebensversicherungen hauptsächlich in niedrig verzinste und risikoarme Anlageklassen wie Staatsanleihen. Jedoch kann es zu einem Problem werden, wenn die Zinsen, wie in den letzten Monaten, steigen.
Deshalb werden Lebensversicherungen die Überschussbeteiligungen nicht erhöhen.
Kapitallebensversicherungskunden wurden durch ein zusätzliches Versprechen angelockt: Im Falle von Gewinnen durch die Investitionen der Versicherungen würden die Kunden an den Überschüssen beteiligt werden.
Nun, da die Zinsen steigen, gehen die Verbraucher natürlich davon aus, dass es an der Zeit ist, die Früchte der Überschüsse auf ihrem eigenen Konto zu ernten.
Doch anstatt zusätzlicher Auszahlungen wartet auf die Anleger eine herbe Enttäuschung:
Für Lebensversicherungen ist ein Zinsanstieg kein Vorteil, sondern ein Nachteil.
Anlagen mit niedriger Verzinsung, wie Staatsanleihen, verlieren an Kurswert in einem Marktumfeld mit höheren Zinsen.
Was einst als stille Reserve geplant war, wird in den Büchern der Versicherungen nun zur stillen Last.
Verbraucherschützer sieht schwere Zeiten für Versicherungskunden.
In einem Interview mit dem Manager Magazin warnte Axel Kleinlein, der in Deutschland wohl bekannteste Verbraucherschützer und Branchenexperte, dass Kunden von Lebensversicherungen sich auf schwierige Zeiten einstellen müssen.
Die Warnungen bezüglich der zu konservativen Anlagepolitik der Versicherungen haben sich nun als berechtigt erwiesen, und die Anleger könnten noch schwierigeren Zeiten entgegenblicken.
Denn was passiert, wenn Versicherungen gezwungen sind, liquide Mittel zu generieren?
In einem solchen Szenario müssten sie unattraktive Anlagen veräußern und im schlimmsten Fall sogar die Überschussbeteiligungen kürzen.
Wir empfehlen zur Rückabwicklung der Lebensversicherung.
Wer nun also von den steigenden Zinsen profitieren möchte, sollte sein Geld aus den Lebensversicherungen retten und dort investieren, wo er etwas vom Zinsanstieg abbekommt.
Doch wie kann das gelingen?
Wir empfehlen, sich mit einer Rückabwicklung der Lebensversicherung zu beschäftigen.
Im Gegensatz zu Kündigung oder Verkauf kann man durch eine Rückabwicklung alle Ansprüche gegenüber der Versicherung durchsetzen.
Betroffene Verbraucher sollten in einem ersten Schritt prüfen, ob ihr Vertrag rückabgewickelt werden kann.
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